Lavendel als Rohstoff für die Bioökonomie
Erzeugung
In Europa wird Lavendel auf marginalen Böden unter trocknen Bedingungen kultiviert. Der optimale Erntezeitpunkt für Echten Lavendel und Lavandin liegt in der Phase der Vollblüte von Ende Juni bis Ende Juli. Die Ernte sollte der Personalverfügbarkeit, Flächengröße und Verarbeitungs- bzw. Trocknungskapazitäten entsprechend rechtzeitig (ggf. zum Blühbeginn) starten. Eine maschinelle Ernte der Blüten ist ab dem zweiten Standjahr möglich; ab dem vierten Standjahr ist mit dem Vollertrag zu rechnen. Die durchschnittliche Nutzungsdauer einer Lavendelplantage hängt vom Zustand der Kultur ab und liegt zwischen 5 und 10 Jahren.
Eigenschaften
Grundsätzlich muss zwischen Echtem Lavendel und Lavandin unterschieden werden. Letzterer weist ein stärkeres Wachstum aber weniger wertbildende Inhaltsstoffe im ätherischen Öl als der Echte Lavendel auf. Lavandin wird zudem als spätfrostempfindlich beschrieben. Qualitätsparameter des Erntegutes sind nachfrageorientiert, können aber im Wesentlichen auf folgende Parameter kondensiert werden:
- Blaufärbung der Blüten
- Gehalt an ätherischen Ölen
- definierte Zusammensetzungen des Öls
- Freiheit vom Pflanzenschutzmittelrückständen
- Minimum an Blätteranteilen
Anwendung
Lavendelanbau in der Lausitz
Der trockenheitsliebende Lavendel ist in Brandenburg bisher meist nur als Zierpflanze in Gärten bekannt.
Er kann aber auch als eine klimaangepasste Kulturpflanze auf ertragsschwachen und sandigen Böden neue Wertschöpfungsketten für Landwirtschaftsbetriebe eröffnen.
Unabhängig voneinander haben das Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften e.V. in Finsterwalde und die Agrargenossenschaft See in Niesky zeitgleich dieses Neuland betreten und teilen in diesem Filmbeitrag ihre Erfahrungen aus den ersten Anbaujahren mit Lavendel in der Lausitz.
Wissen & Veranstaltungen
Wissen & Veranstaltungen
5 Ergebnisse
Lavendel – eine attraktive Kultur für ertragsschwache Standorte?
Förderaufruf „Innovation Express Call 2024 (IEC24)“ für zirkuläre Bioökonomie-Wertschöpfungsketten
Lavendel (Lavandula angustifolia Mill.) und Hybridlavendel (L. x intermedia Emeric ex Loisel) – In: Handbuch des Arznei-und Gewürzpflanzenbaus Band 5 (B. Hoppe, Hrsg.)
Lavender. The Genus Lavandula. Medicinal and Aromatic Plants – industrial Profiles
Pressemitteilung zum Feldtag „Lavendel“
Akteure
Akteure
6 Ergebnisse
Marienfeld & Schwibbert – ökologischer Landbau GbR
Die Marienfeld & Schwibbert – ökologischer Landbau GbR baut in der Ostprignitz auf 10 Hektar unterschiedliche Kräuter für die Weiterverarbeitung zu ätherischen Ölen und Pflanzenwasser an und engagiert sich im Wissenstransfer und Netzwerk.
Landeria UG (haftungsbeschränkt)
Mit der „Ölmühle Blumenthal“ und der „Duftmanufaktur Blumenthal“ produziert die Landeria UG (haftungsbeschränkt) Bio Speiseöle und Nebenprodukte und Bio ätherische Öle und Pflanzenwasser. Unsere Produkte werden frisch und regional …
Lavendel Grimme
Wir sind Lavendelbauern aus der Uckermark. Wir verarbeiten derzeit rund 16.000 Lavendelsträucher. Wir verarbeiten ihn selbst, geben aber auch die Produktion verschiedener Lavendelprodukte an lokale Hersteller weiter.
Agrar GmbH Moholzer
Regionaler Lavendelanbauer aus der Lausitz. Mit eigener Direktvermarktung und Online Shop. www.lausitzer-lavendel.de
Institut für Lebensmittel- und Umweltforschung e.V.
Der ILU e.V. betreibt praxisorientierte Forschung in den Bereichen Umwelt- und Lebensmitteltechnologie.
Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften e.V.
Das im Jahr 1992 gegründete Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften e.V. (FIB) in Finsterwalde beschäftigt sich mit den durch Rohstoffgewinnung geschädigten Landschaften, insbesondere im Lausitzer Braunkohlenrevier.