Ziele

Regionale Wertschöpfung – Biobasiert und Nachhaltig

Brandenburg ist ein Flächenland mit einem hohen Anteil ländlicher Räume. In der Land- und Forstwirtschaft bestehen vielfältige Möglichkeiten zur Erzeugung Nachwachsender Rohstoffe. Dazu zählen u. a. Faserpflanzen oder Wolle für Bau- und Dämmstoffe, Pflanzenstärke zur Herstellung von Biokunststoffen, -verpackungen und -folien oder ätherische Öle für kosmetische Produkte.

Auch Landschaftspflegematerial, Reststoffe oder Koppelprodukte aus der Verarbeitung vielfältiger Erntegüter können für neue Erzeugnisse verwendet werden, etwa Verbundwerkstoffe aus Sägespänen oder Biokraftstoffe aus Altspeiseölen. Die Bandbreite an Möglichkeiten ist immens und reicht vom veredelten Konstruktionsholz aus dem Wald bis zu Mikroalgenpräparaten.

Die Bereitstellung biologischer Ressourcen durch die Land- und Forstwirtschaft trägt mit ihren nachgelagerten Gewerbe-und Industriezweigen zur Arbeitsplatzsicherung bei und stärkt die regionale Wirtschaft. Gerade in den peripheren ländlichen Räumen bietet eine nachhaltige Bioökonomie Chancen zur Diversifizierung und Stabilisierung der Betriebe. Zwar steigt die Nachfrage. Aber noch fehlt es häufig an regionalen Verarbeitungskapazitäten.

Deshalb ist die Etablierung neuer Wertschöpfungsketten auf der Basis nachwachsender Rohstoffe ein strategisches Ziel der Landesregierung Brandenburgs.

Mehr noch: Die Nutzung von Koppelprodukten, biogenen Rest- und Abfallstoffen und ihre schadlose Rückführbarkeit in natürliche Stoffkreisläufe leistet einen nachhaltigen Beitrag zur ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft insgesamt. Der Ersatz fossiler und mineralischer Rohstoffe in den Bereichen Energie, Bauen, Werkstoffe und Materialien verbessert die CO2-Bilanz.

Nachhaltiges Wirtschaften mit nachwachsenden und regionalen Ressourcen ist damit ein zukunftsfester Beitrag zum Klimaschutz, ein „Katalysator“ für die Wirtschafts- und Regionalentwicklung und ein Baustein zur Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit.

So ist der ländliche Raum mit seinen vielfältigen Akteuren und Anbaubedingungen ein echter Innovationsraum für biobasiertes Wirtschaften. Er kann Motor für Wertschöpfung, Beschäftigung und die Transformation unserer Gesellschaft sein.

Vernetzung, Wissentransfer und Innovation

Um die „versteckten“, noch wenig genutzten Potenziale der Bioökonomie in Brandenburg auszuschöpfen, ist eine Vernetzung der relevanten Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik unverzichtbar.

„Die Netzwerkstelle Nachwachsende Rohstoffe im Land Brandenburg, kurz„neuwerg“, hat deshalb zum Ziel, als gemeinnützige Plattform vor allem die stoffliche Nutzung von biobasierten Grundstoffen branchenübergreifend zu fördern und zur Entwicklung neuer Produkte, Technologien und Geschäftsfelder beizutragen. Unser Wahlspruch lautet: „Von der Idee über den Anbau zum Produkt“. Gefordert ist ein integrativer Ansatz, welcher alle Bindeglieder einer Wertschöpfungskette einbezieht. Wir möchten kreative und vor allem tatkräftige Akteure zusammenbringen und unterstützen. Das Spektrum reicht von innovativen Kulturpflanzen bzw. pflanzenbaulichen Methoden im Klimawandel über biotechnologisch hergestellte Materialien, natürliche Werk- und Baustoffe sowie Kosmetika bis zu kaskadenartigen Produktionslinien und der Kreislaufführung von Reststoffen.

Die Aktionsschwerpunkte von „neuwerg“sind:

  • Betrieb der Online-Plattform zur Partnersuche, Förderung des Erfahrungsaustauschs der Akteure, Information über aktuelle Veranstaltungen und Nachrichten, Literatur und Medienangebote
  • Wissenstransfer durch Fachveranstaltungen, Workshops und Öffentlichkeitsarbeit, auch in digitalen Medien
  • Identifizierung und Unterstützung guter Praxisbeispiele und Erfolg versprechender Projektideen, Pilotvorhaben und Leuchtturmprojekte
  • Unterstützung innovativer Geschäftsmodelle durch Beratung zu Chancen und Barrieren, Partnervermittlung, Beauftragung von Machbarkeitsstudien sowie fachliche Begleitung

Laufzeit

01.12.2021 – 31.12.2024

Projektleitung

Dr. Michael Haubold-Rosar, Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften (FIB)

Projektförderung

Gefördert durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg

Team

Dr. Michael Haubold-Rosar, Wissenschaftlicher Direktor am Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften e.V.,

Dr. Dirk Knoche, Stellvertretender Direktor / Leiter der Abteilung Agrar-und Forstökosysteme, Rekultivierung und Sanierung

Daniel Willeke, Netzwerkmanager / Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Dr. Anne Rademacher, Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Dr. Stefan Lukas, Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Partner

Deutsches Biomasseforschungszentrum (DBFZ)

Institut für Lebensmittel- und Umweltforschung e.V. (ILU)

Wälder für Menschen

Beirat

Zur Begleitung der Arbeit der Netzwerkstelle wird in der kommenden Zeit ein fachlicher Beirat aufgebaut.

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