Paludikultur – Die produktive Nutzung von Feuchtgebieten
Die land- und auch forstwirtschaftliche Nutzung nasser Moorstandorte spielt eine zunehmend wichtige Rolle in der Bioökonomie – als nachhaltige Quelle für erneuerbare Rohstoffe und als Instrument zur Bewältigung globaler Herausforderungen. In Paludikultur angebaute Pflanzenarten liefern nachwachsende Rohstoffe wie Schilf, Rohrkolben, Binsen oder Moose als Torfersatz und können zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beitragen, wenn der Anbau auf nassen oder wiedervernässten Mooren erfolgt. Typische Anwendungsbereiche finden sich zum Beispiel in der Papier- und Textilherstellung, der Bauindustrie, der Produktion von Biokunststoffen oder im Gartenbau. Neben dem rein ökonomischen Nutzen schafft Paludikultur landwirtschaftliche Vielfalt und fördert die Biodiversität. Die Wiederherstellung von Mooren und Feuchtgebieten trägt außerdem zum Erhalt von gefährdeten Ökosystemen bei.