Biobeton
Biobeton ist eine potenzielle CO2-neutrale Alternative zu zementbasiertem Beton, die auf einer von Enzymen initiierten Kristallbildung beruht. Während dieser Prozess bereits in vielen Bereichen des Bauwesens, wie der Bodenbefestigung, der Reparatur von Rissen in Beton oder der Herstellung von Ziegelsteinen, reichlich erforscht wurde, bleibt die Frage nach Einsatzmöglichkeiten für die Herstellung von größeren tragenden Bauteilen weiterhin offen. Zu den größten Schwierigkeiten zählen die Gewährleistung der notwendigen Druckfestigkeit bei entsprechender prozessbedingter Zementierungstiefe, die Integration von Bewehrung und die bislang hohen Materialkosten. Vorarbeiten der Projektbeteiligten haben gezeigt, dass die Gestaltung der Verfahrensprinzipien (z.B. die Reihenfolge in der die einzelnen Bestandteile gemischt werden oder die Art und Weise wie das Material ausgebracht wird) einen erheblichen Einfluss auf die oben genannten Faktoren hat. Daher werden neben grundlegenden Materialuntersuchungen auch Untersuchungen zu verschiedenen Verfahrensprinzipien durchgeführt. Ziel ist dabei, eine optimale Kombination von Prozessen für die Herstellung tragender Bauteile zu finden, angefangen bei der Bereitstellungsform der Enzyme über die Materialausbringung bis hin zur abschließenden Zementierung. Im Projekt werden nicht nur massive Bauteilvolumen, sondern auch poröse Bauteilstrukturen betrachtet, die eine materialsparende Leichtbauweise ermöglichen und gleichzeitig den Herstellungsprozess begünstigen können. Damit sollen die Grundlagen zur ressourceneffizienten und CO2-neutralen Bauteilproduktion mit Biobeton geschaffen werden.