Herstellung

Bei PLA wird Zucker oder Stärke mittels Mikroorganismen zu Milchsäure vergoren. Diese wird bei ca. 130-180°C durch Kondensation zu Laktid zyklisiert und polymerisiert. Das Polymer wird mit Additiven oder durch Copolymerisation für Anwendungen wie Verpackungen, Folien oder 3D‑Druck optimiert. Stärke‑ oder Zelluloseblends werden durch Extrusion mit biologisch abbaubaren Polyestern verarbeitet; biobasiertes Polyethylen (Green PE) entsteht durch Dehydratisierung von Zuckerrohr‑Ethanol zu Ethylen und anschließender Polymerisation. Alle Verfahren nutzen landwirtschaftliche Nebenprodukte oder Zuckerrohr als Rohstoff und können auf bestehende Kunststoffanlagen umgesetzt werden.

Anforderungen

Biokunststoffe müssen für Anwendungen mechanische und thermische Eigenschaften vergleichbar mit fossilen Kunststoffen aufweisen. Bei kompostierbaren Materialien gelten EN 13432, EN 14855 und ASTM D6400 (Quelle: FNR): die Produkte müssen in industriellen Kompostanlagen (58 °C) innerhalb von 6 Monaten zu CO₂, Wasser und Mineralien zerfallen und ihre Masse signifikant verringern. Zertifizierungen wie „OK Compost Home“ bestätigen die Heimkompostierbarkeit. Für drop‑in‑Polymere wie Green PE gelten dieselben Lebensmittel‑ oder Verpackungsnormen wie für fossiles PE.

Produkte

Biokunststoffe erobern zahlreiche Branchen – von Verpackungen über Konsumgüter bis zur Medizintechnik. Bereits heute finden sich Biokunststoffe in vielen Alltagsprodukten: Kugelschreiber, Spielzeug, Textilien, sogar Autoteile oder medizinische Schienen werden aus biobasierten Polymermaterialien gefertigt. In Deutschland und weltweit entstehen ständig neue Anwendungen – getrieben durch Innovation, Nachhaltigkeitsziele und Unternehmen, die Alternativen zum Erdölplastik entwickeln.

Lebensmittelverpackungen

Auf Basis von PLA, PHA oder Stärkeblends hergestellte Joghurtbecher, Kaffeekapseln oder Frischfolien und Verpackungsschalen sind hochglänzend, transparent wie herkömmliches Polysterol, jedoch zu 100 % biologisch abbaubar nach DIN 13432. Die Produkte sind lebensmittelgerecht zertifiziert und können nach ihrer Nutzung in Industriekompostanlagen zu CO₂, Wasser und Biomasse zersetzt werden.

Verpackungschips und Füllmaterialien

Puffmais statt Styropor
Kompostierbare Verpackungschips aus Maisstärke ersetzen Styropor als Polster- und Füllmaterial für Versand und Pakete. Die 4–5 cm langen, weißen oder farbigen Zylinder sind wasserabweisend und schützen empfindliche Waren vor Stößen. Sie lösen sich in Wasser auf und sind vollständig nach DIN EN 13432 kompostierbar. Verbraucher können sie zusammen mit Karton oder Bioabfall entsorgen.

Tragetaschen & Obst-/Gemüsebeutel

Tragetaschen und dünne Hemdchenbeutel aus Maisstärkeblends oder Zuckerrohr-basiert ersetzen konventionelle PE-Tragetaschen. Sie sind reißfest, wiederverwendbar und zu 100 % biobasiert. Dünnwandige Gemüsebeutel (20–30 µm) sind atmungsaktiv und verhindern Schimmelbildung. Nach Gebrauch können sie nach DIN EN 17427 (heimkompostierbar) oder DIN EN 13432 (indust kompostierbar) entsorgt werden.

Agrarfolien

Folie, die sich einackert
Biologisch abbaubare Mulchfolien aus Zuckerrohr-PE oder Stärkeblends werden auf Gemüse- und Obstfeldern eingesetzt, um Bodenfeuchte zu speichern, Unkraut zu unterdrücken und Erträge zu erhöhen. Nach der Ernte müssen die Folien nicht gesammelt werden – sie werden zusammen mit Ernterückständen untergepflügt. Im feuchten Boden bauen Mikroorganismen die Folie biologisch zu CO₂, Wasser und Biomasse ab.
DIN CERTCO Zertifizierungsprogramm
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