Herstellung
In einem ersten Schritt wird die faserstoffreiche Fraktion aus dem lignocellulosehaltigen Gärrest durch die Trennung von fester und flüssiger Phase gewonnen. Hierfür kommen je nach Verwendungszweck und gefordertem Reinheitsgrad unterschiedliche Aufbereitungsverfahren zum Einsatz. Eine sehr einfache Verfahrenstechnik dafür ist der Pressschneckenseparator. Geruchsneutralität kann durch ein vorgeschaltetes Ammoniakstripping erreicht werden.
Anforderungen
Wesentlich für die Gewinnung und stoffliche Nutzung von Biofasern ist ein ausreichend hoher Anteil an Lignocellulosefasern (Cellulose, Hemicellulose, Lignin) in der festen Phase des Gärrrückstandes. Geeignet sind daher vor allem Gärreste aus Biogasanlagen, die als Inputmaterial genügend faserreiche Biomasse (Stroh, Gras, ein- und mehrjährige Pflanzen) einsetzen. Bei einer Verwendung außerhalb des Pflanzenbaus müssen Geruchsemissionen gemindert und die noch in hohem Maße enthaltenen Pflanzennährstoffe (vor allem Stickstoff) entzogen bzw. zurückgewonnen werden.
Produkte
Die vollständig abbaubaren Biofasern können als Ersatz für Produkte aus Kunststoff wie z.B. herkömmliche Mulchfolien auf Papiermaschinen, Faserguss-, Faserpress- oder Spritzgussmaschinen zu hochwertigen Erzeugnissen verarbeitet werden.