Stimmungsaufheller aus der Natur – Vom Sonnenlicht zur Seelenpflege

Erzeugung

Johanniskraut (Hypericum perforatum) ist eine widerstandsfähige, mehrjährige Pflanze, die in vielen Teilen der Welt vorkommt, besonders in Europa, Asien und Nordamerika. Sie wächst aufrecht und erreicht eine Höhe von bis zu einem Meter. Bevorzugt besiedelt sie sonnige, trockene Standorte mit nährstoffreichen, gut durchlässigen Böden, kann aber auch in schattigen und feuchten Gebieten gedeihen. Die Ernte findet typischerweise im Hochsommer während des späten Blühstadiums statt, wenn zahlreiche grüne Kapseln vorhanden sind. Hierbei werden die Knospen, Blüten und Zweigspitzen gesammelt. Für die Ernte können verschiedene Maschinen wie Balkenmäher, Mählader, umgebaute Mähdrescher oder Mähhäcksler eingesetzt werden. Soll das geerntete Material getrocknet werden, ist eine zügige Trocknung bei optimalen Temperaturen zwischen 40 und 60 °C essenziell, um die Qualität zu sichern.

Eigenschaften

Johanniskraut ist für seine stimmungsaufhellenden und antidepressiven Eigenschaften bekannt. Die Hauptwirkstoffe, Hypericin und Hyperforin, beeinflussen das zentrale Nervensystem, indem sie die Konzentration von Neurotransmittern wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin erhöhen. Daher wird Johanniskraut häufig zur Behandlung leichter bis mittelschwerer Depressionen und Angstzustände eingesetzt. Zusätzlich besitzt es entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften, die bei verschiedenen körperlichen Beschwerden hilfreich sein können. Seine antiseptische Wirkung macht es zudem zu einem beliebten Mittel in der Hautpflege. Allerdings kann Johanniskraut die Aktivität bestimmter Leberenzyme steigern, was bei der gleichzeitigen Einnahme von Medikamenten zur Veränderung der Wirksamkeit führen kann. Daher ist es wichtig, vor der Anwendung einen Arzt zu konsultieren, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden.

Anwendung

Tee und Kapseln

Johanniskraut wird hauptsächlich zur Behandlung von leichten bis mittelschweren Depressionen und Angstzuständen eingesetzt. Es kann auch bei Schlafstörungen und nervöser Unruhe hilfreich sein. In der Naturheilkunde wird es oft in Form von Tees oder Kapseln (mit Johanniskrautextrakt – Hypericum perforatum) verwendet.

Johanniskrautöl (Rotöl)

​Johanniskrautöl, auch als Rotöl bekannt, wird aus den frischen oder getrockneten Blüten des Johanniskrauts hergestellt. Die Qualität und Wirkstoffkonzentration des Öls variieren je nach Herstellungsverfahren. Es findet Anwendung in der Hautpflege und Wundheilung, insbesondere bei Wunden und Hautirritationen wie Sonnenbrand. Zudem dient es als Massageöl oder Badezusatz zur Entspannung.

Verfahren

Der traditionelle Kaltauszug
Beim traditionellen Kaltauszug (Mazeration) werden Johanniskrautblüten in Pflanzenöl vollständig bedeckt und 6–8 Wochen an einem warmen, sonnigen Ort ausgezogen. Durch regelmäßiges Schütteln entsteht ein schonend gewonnenes, hochwertiges Öl, das reich an Wirkstoffen (Hypericin, Hyperforin) ist und Hautpflege, Wundheilung sowie Entspannung fördert. Lagerung erfolgt geschützt in dunklen Flaschen.

Herstellungsverfahren für Johanniskrautöl im Detail

1. Kaltauszug (Mazeration in Öl – traditionelles Verfahren)

Prinzip: Die Blüten des Johanniskrauts werden in Pflanzenöl eingelegt und über mehrere Wochen ausgezogen.

  • Ablauf:
    1. Frische oder getrocknete Johanniskrautblüten in ein Glasgefäß geben.
    2. Mit Pflanzenöl (z. B. Oliven-, Sonnenblumen- oder Mandelöl) übergießen, bis die Blüten vollständig bedeckt sind.
    3. 6–8 Wochen an einem warmen, sonnigen Ort ziehen lassen, regelmäßig schütteln.
    4. Öl durch ein feines Sieb oder Tuch filtern und in dunkle Flaschen füllen.
  • Qualität: Schonend, bewahrt viele Wirkstoffe, hoher Gehalt an Hyperforin & Hypericin (verantwortlich für die rote Färbung).
  • Einsatz: Hautpflege, Massageöl, Wundheilung.

2. Warmauszug (beschleunigte Mazeration)

Prinzip: Das Johanniskraut wird im Öl erwärmt, um den Extraktionsprozess zu beschleunigen.

  • Ablauf:
    1. Johanniskrautblüten mit Pflanzenöl in ein hitzebeständiges Glas geben.
    2. Das Gefäß in ein Wasserbad bei max. 40–50°C stellen.
    3. 1–2 Stunden sanft erhitzen (nicht kochen), gelegentlich umrühren.
    4. Nach dem Abkühlen filtern und in dunkle Flaschen füllen.
  • Qualität: Schneller als die Kaltextraktion, aber leichte Verluste von hitzeempfindlichen Inhaltsstoffen.
  • Einsatz: Für kosmetische und therapeutische Zwecke.

3. Perkolation (kontinuierlicher Extraktionsprozess)

Prinzip: Öl wird kontinuierlich über das Johanniskraut geleitet, um eine hohe Wirkstoffausbeute zu erzielen.

  • Ablauf:
    1. Johanniskrautblüten in ein Perkolationsgefäß (z.B. Glaszylinder mit Ablauf) füllen.
    2. Pflanzenöl langsam über das Kraut laufen lassen und unten auffangen.
    3. Mehrere Durchläufe über einige Tage, um die maximale Wirkstoffmenge zu extrahieren.
  • Qualität: Hohe Extraktionsausbeute, industrielle Anwendung.
  • Einsatz: Pharmazeutische und kosmetische Produktion.

4. CO₂-Extraktion (hochwertige industrielle Methode)

Prinzip: Kohlendioxid wird unter hohem Druck eingesetzt, um die Wirkstoffe aus dem Johanniskraut zu lösen.

  • Ablauf:
    1. Johanniskraut wird in eine Druckkammer gegeben.
    2. Unter Hochdruck (superkritisches CO₂) werden die fettlöslichen Wirkstoffe extrahiert.
    3. Nach Druckentlastung bleibt ein hochreines Extrakt zurück.
  • Qualität: Sehr hoher Wirkstoffgehalt, keine Hitze- oder Lösungsmittelrückstände.
  • Einsatz: Pharmazeutische Produkte, hochwertige Naturkosmetik.

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