Winter-Linde – „Heiliges Holz“
Erzeugung
„Am Brunnen vor dem Tore, … da steht ein Lindenbaum …“
Wie die Rot-Buche, so sind auch Winter- und Sommer-Linde in ganz Mitteleuropa anzutreffen − und nicht nur viele Gasthäuser, Heilmittel und der bekannte Blütenhonig tragen ihren Namen. Während die Winter-Linde vor allem als Wirtschafts- und Mischbaumart angebaut wird, ist ihre „Schwester“ eher ein freistehender, sonnenverwöhnter Park-, und Hofbaum („Dorflinde“, „Gerichtslinde“). Rund ein Drittel aller Stadtbäume sind Linden.
Linden gelten als „wärmeliebend“ und sind aufgrund ihres großen Verbreitungsgebietes sehr anpassungsfähig, was die einzelnen Sorten betrifft. Auch wenn tausend Jahren alt werden können, ist aber unklar, ob sie vom Klimawandel profitieren können.
Eigenschaften
Ideal zu bearbeiten
Beide gebietsheimischen Lindenarten und ihre seltene Kreuzung zeigen ein fast identisches Holzbild, sie lassen sich nur schwer unterscheiden. Deshalb werden auch bei der Verwendung keine Unterschiede gemacht.
Lindenholz ist leicht bis mittelschwer (0,35-0,60 g/cm3), dabei weich (Härte Brinell/längs 37-41 N/mm2), aber zäh, formstabil und homogen. Es lässt sich in allen Schnittrichtungen mühelos bearbeiten.
Dagegen sind Druckfestigkeit (44-52 N/mm2), Tragfähigkeit und Elastizität gering, ähnlich wie bei Pappelholz. Das gleiche gilt für dessen Dauerhaftigkeit gegenüber holzzerstörenden Pilzen sowie Käfern (Klasse 5). Eine Verwendung als Konstruktions- oder Bauholz ist nicht möglich.