Rückblick

Unkompliziert Fragen zum Lavendel von Anbau bis Ernte stellen? Die Möglichkeit bot sich bei dem Fachgespräch am Lavendelfeld der AG See – unterstützt durch das Brandenburger Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe des FIB und die Agrargenossenschaft See (www.lausitzer-lavendel.de). Viele „Aha-Effekte“ zum Erntevorgang gab es bei der Vorführung der halbautomatischen Lavendelerntemaschine.

Rückblick

Am 1. Juli 2025 trafen sich 19 Expert*innen aus Landwirtschaft und Forschung zum Feldtag „Lavendel trifft Wein“ im Tagebau Welzow – vertreten waren unter anderem ILU e.V., FIB e.V., BTU Cottbus-Senftenberg, der Landesbauernverband Brandenburg, die LHD GbR, die LAG Spree-Neiße, die LWB Ressen-Lindchen GmbH, das Institut für Neue Industriekultur, die Humboldt-Universität zu Berlin sowie die Agrargenossenschaft ODEGA Groß Neuendorf eG.

Ausgangspunkt war der Parkplatz am Fuße des Wolkenbergs; von dort ging es gemeinsam zur Versuchsanlage, in der das Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften (FIB) seit mehreren Jahren die Eignung von Lavendel auf rekultivierten Böden untersucht.

Vor Ort präsentierte Dr. Anne Rademacher den Lavendelanbauversuch und liefert praxisnahe Hinweise zu Sortenwahl (‘Munstead’, ‘Dwarf Blue’, ‘Grosso’), Pflanzabständen, Unkrautregulierung und Technik – bis hin zu Blüten- und Ölerträgen. Ein technischer Höhepunkt war die Vorführung der im Projekt angeschafften halbautomatischen Lavendelerntemaschine.

Nach dem Ortswechsel zum Wolkenberg führte Bettina Muthmann über den höchsten Weinberg der Lausitz. Zwischen jungen Rebstöcken und Blick auf die Bergbaufolgelandschaft erfuhren die Gäste, wie Weinbau, Lavendel und Rekultivierung miteinander harmonieren, und verkosteten dabei regionalen Qualitätswein.

Der Feldtag klang am Fuß des Wolkenbergs mit angeregten Gesprächen über Chancen und Herausforderungen von Sonderkulturen aus. Viele nutzten die Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und Erfahrungen auszutauschen – von der Etablierung mehrjähriger Lavendelkulturen über geeignete Erntetechnik bis hin zu Vermarktungsstrategien.

Rückblick

Am 24. Juni 2025 folgten 21 interessierte Landwirt*innen und Praxispartner der gemeinsamen Einladung von neuwerg und den Klimabauern Brandenburg zum Feldtag „Kräuteranbau in der Prignitz“ im Bürgerhaus Blumenthal und auf den umliegenden Flächen der Landeria UG – ein kompaktes Format von 10:00 bis 14:30 Uhr, das ganz auf Information und Dialog ausgerichtet war.

Nach der Begrüßung stellte Dr. Anne Rademacher das Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe – neuwerg vor und skizzierte aktuelle Aktivitäten rund um neue Wertschöpfungsketten in Brandenburg. Im Anschluss präsentierte Lena Kolbow das Projekt Klimabauern BB und unterstrich, wie klimafitte Anbauentscheidungen – etwa der Kräuter­anbau – landwirtschaftliche Betriebe resilienter machen.

Die fachlichen Impulse spannten anschließend einen Bogen von innovativer Technik bis zu Vermarktungswegen:

  • Peter Heuner (Ökoplant e.V.) schilderte erste Praxiserfahrungen mit einem neu entwickelten Blü­ten­ern­te­ge­rät, das eine schonende und effiziente Ernte verschiedener Kräuterblüten ermöglicht.
  • Martin Almendinger (ILU e.V.) präsentierte Ergebnisse des Projekts Bio4Food: Extrakte aus Ernterückständen wirken als Biostimulanzien, verbessern Biomasse- und Ertragsparameter und eröffnen damit neue Optionen für eine kreislauforientierte Pflanzenstärkung.
  • Kristin Mäurer (pro agro e.V.) zeigte praxisnahe Wege zur Direktvermarktung auf – vom Hofladen bis zur Kooperation mit dem Einzelhandel – und ermutigte die Teilnehmenden, regionale Markenschienen konsequent zu nutzen.

Nach dem Mittagsimbiss folgte das praxisnahe Highlight: Auf einem nahen Schlag demonstrierte Frank Fege seinen solarbetriebenen FarmDroid-Roboter, der Sä- und Hackarbeiten autonom übernimmt und damit arbeits- sowie bodenschonende Verfahren im Kräuteranbau vorantreibt.

Den Abschluss bildete eine ausführliche Feldbegehung der ökologisch bewirtschafteten Kräuterflächen. Dort diskutierten die Teilnehmenden Anbaufragen zu Lavendel, Drachenkopf, Immortelle und Thymian direkt am Bestand – ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass Kräuter­kulturen selbst auf ertragsschwächeren Standorten eine zukunftsfähige Perspektive unter den Bedingungen des Klimawandels bieten.

Das durchweg positive Feedback zeigte: Die Kombination aus wissenschaftlichen Erkenntnissen, praxisreifer Technik und konkreten Marktchancen traf den Nerv der Branche. Ein besonderer Dank gilt der Landeria UG als Gastgeberin, allen Referent*innen für ihre engagierten Beiträge sowie dem MLEUV Brandenburg für die finanzielle Unterstützung dieses gelungenen Netzwerktreffens.

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Rückblick

Rund 20 Fachleute aus Verwaltung, Forschung, Landwirtschaft und Industrie folgten am 5. Juni 2025 der Einladung des Internationalen Vereins für Miscanthus und mehrjährige Energiegräser e. V. (Miscanthus Society), des heimatwurzeln e. V. und von neuwerg in das FIB e. V. nach Finsterwalde, um Erfahrungen zu Agrar- und Klimamaßnahmen (AUKM) und zum mehrjährigen Energiegras Miscanthus auszutauschen.

Programm-Highlights

  • Friederike tho Seeth (Miscanthus Society) zeigte agronomische und wirtschaftliche Potenziale des C4-Grases auf, das Kohlenstoff bindet und ohne Pflanzenschutz auskommt
  • Tobias Esch (LandPerspektiven) erläuterte aktuelle AUKM-Richtlinien der Länder Brandenburg und Sachsen und diskutierte praxisnahe Umsetzungswege mit dem Plenum
  • Eine Exkursion zur nahegelegenen Miscanthus-Fläche der Miscanthus Töpfer GbR machte Anbautechnik und Verwertung greifbar

Diskussionen & Ergebnisse

AUKM-Chancen: Miscanthus erfüllt mehrere förderfähige Umweltziele gleichzeitig (Erosionsschutz, CO₂-Bindung, Biodiversität).

Wirtschaftlichkeit: Praxisberichte zeigten stabile Erträge auf marginalen Standorten und wachsendes Interesse der Bau- und Papierbranche an Miscanthusfasern.

Nächste Schritte: Die Runde plädierte für ❶ weitere Demonstrationsflächen in Brandenburg, ❷ Rückkopplung der AUKM-Erfahrungen an Landesministerien und ❸ Auf- und Ausbau regionaler Verarbeitungskapazitäten.

Der intensive Austausch bestätigt: Mehrjährige nachwachsende Rohstoffe wie Miscanthus haben in Brandenburg großes Potenzial – und leben vom Dialog zwischen Wissenschaft, Praxis und Politik.

Rückblick: Fachveranstaltung, 24. April 2024

Mit über 50 Gästen aus Praxis, Forschung und Industrie war das IBA-Studierhaus Großräschen am 24. April Schauplatz eines lebhaften Dialogs über bio­basierte Geschäfts­modelle für die Struktur­wandel­region Lausitz. Eingeladen hatten neuwerg, die AG Zukunfts­bauern des Bauern­verbandes und die LEAG.

Praxisimpulse von Lavendel bis Schafwolle

  • Lavendel auf Bergbau­folgestandorten – Dr. Anne Rademacher (FIB Finsterwalde) berichtete über erste Ernte­erfolge aromatischer Sonder­kulturen auf mageren Kippen­böden.
  • Miscanthus als Multitalent – Landwirt Uwe Kühn (Buscheritz) gab Einblick in Anbau­technik und Marktpraxis des Chinaschilfs; Claudia Miersch (Hentschke Bau) zeigte, wie der Dauerkultur­rohstoff zu klimafreundlichen Leicht­betonen wird.
  • Faserhanf im Aufwind – Dr. Henrik Stamer (LPV Prignitz-Ruppin) skizzierte Potenziale für Baustoffe und Dämmung; Antonia Schlichter stellte das Vorhaben von Felde Fibres vor, in Neuruppin eine Bastfaser-Spinnerei aufzubauen.
  • Schafwolle clever nutzen – Dr. Andrea Lüttger (ILU) erläuterte Hygienisierung und Dämm­anwendungen; Schäfer Johann Nesges schilderte Vermarktungs­hürden aus Erzeuger­sicht, während Björn Lanzke (floraPell) die Erfolgsgeschichte von Wolle-Pellets als organischem Dünger präsentierte.

Diskussionen & Ergebnisse

Die Teilnehmenden hoben hervor, dass nachwachsende Rohstoffe gleich mehrere Transformationsziele bedienen: Bodenschutz, Wassereinsparung, Ersatz fossiler Stoffe und CO₂-Bindung in Produkten. Besonders gefragt waren Kooperationsmodelle, die Landwirtschaft, Verarbeitung und Bauwirtschaft früh vernetzen, um Mengen-, Qualitäts- und Logistikfragen gemeinsam zu lösen.

Ausblick

Der Wunsch nach regelmäßigen Austausch­formaten war deutlich: Für den dauerhaften Erfolg einer brandenburger Bioökonomie brauche es kontinuierliche Begleitung, Förderberatung und Sichtbarkeit guter Beispiele – Aufgaben, denen sich neuwerg weiterhin widmen wird.

Wir danken allen Referenten und Partnern für die inspirierenden Beiträge und das große Engagement – die Lausitz hat gezeigt, welches Potenzial in ihren Ressourcen steckt.

Rückblick: 5. Infotag an den Parzellen – Landwirtschaft im Dialog, 11. Juni 2025

Am 11. Juni trafen sich im MAFZ Paaren im Glien (Schönwalde-Glien) über 30 Praktiker und Wissenschaftler zum 5. Infotag an den Parzellen, organisiert von Landwirtschaft im Dialog (LiD). Nach einer Posterausstellung und Stärkung am Morgen folgte ein geführter Rundgang durch mehr als zwanzig Demokulturen – von Amarant bis Agroforst – mit kurzen Fachimpulsen direkt am Feld. Nach dem Mittagsimbiss folgte eine kompakte Verarbeiterschau.

Unsere Beiträge zu Sorghum, Nutzhanf und Moldawischem Drachenkopf

Auf Einladung des ILU beteiligte sich neuwerg an der Tour:

  • Sorghum (Parzelle 11): Als trockenresistente Energiepflanze ist Sorghum eine sinnvolle Ergänzung bzw. Alternative zu Mais für den Einsatz in Biogasanlagen, vor allem auf leichten und sandigen Böden.
  • Moldawischer Drachenkopf (Parzelle 13): Besonders gefragt waren Anbau­bedingungen und Verwertungsoptionen für die leuchtenden Blüten.
  • Nutzhanf (Parzelle 16): Die Teilnehmenden diskutierten Sortenwahl, Möglichkeiten der Faser- und Körnernutzung sowie aktuelle Genehmigungsfragen.

Intensiver Wissensaustausch

Die Teilnehmenden stoppten an jeder Kultur für offene Fragen zu Aussaatfenstern, Pflanzenschutz, Marktchancen und Erfahrungen aus der Praxis; viele nutzten die Gelegenheit zum Netzwerken entlang der Wertschöpfungskette – ein zentrales Anliegen des Parzellentags.

Organisation und Moderation

Das ILU-Team um Maxie Grüter und Dr. Andreas Muskolus vom IASP führten kompetent durch das Programm und knüpfte an fünf Jahre Parzellenarbeit an, die Mut zu neuen Kulturen macht. Der LBV Brandenburg unterstützte die Veranstaltung tatkräftig.

Dank

Wir danken den Veranstaltenden herzlich für die exzellente Vorbereitung und die Einladung, unser Wissen beizusteuern. Der Parzellentag bestätigte einmal mehr, wie wertvoll der Austausch zwischen Landwirtschaft, Verarbeitung und Forschung ist – wir freuen uns auf die nächste Ausgabe!

Vom Windrad zum Ferienhaus: Lausitzer Upcycling-Projekt setzt auf Holzfaserdämmung

Am Bergheider See in Lichterfeld (Elbe-Elster) entsteht ein 70-Quadratmeter-Ferienturmhaus auf einem 18,5 Meter hohen Betonschaft einer stillgelegten Windenergieanlage. Dieses Upcycling-Leuchtturmprojekt – von der Euros-Stiftung initiiert – wird vom regionalen Holzbaubetrieb Gebr. Görner GmbH ausgeführt und mit der flexiblen Holzfasermatte GUTEX Thermoflex gedämmt. Das Vorhaben verbindet Strukturwandel, Tourismusimpulse und konsequent nachhaltiges Bauen – denn Holzfaserdämmung ersetzt hier fossile Dämmstoffe wie EPS oder PUR und bindet zugleich große Mengen CO₂.

Vom Windrad zum Ferienhaus

Der Turmschaft einer ausgedienten Windenergieanlage ragt 18,5 Meter in den Himmel; darin und in einer aufgesetzten Holzkonstruktion entsteht eine knapp 70 m² große Ferienwohnung mit Panoramablick auf den Bergheider See und die benachbarte Förderbrücke F60.
Ziel ist es, ein attraktives Wahrzeichen für das Lausitzer Seenland zu schaffen und Besuchern das Thema Kreislaufwirtschaft „zum Anfassen“ zu präsentieren.

Initiatorin und Finanzieurng

Treiberin des Projekts ist die Euros-Stiftung aus Massen-Niederlausitz. Sie bündelt rund 300.000 € Gesamtbudget; 60 % davon stammen aus dem Bundesprogramm Unternehmen Revier zur Unterstützung des Strukturwandels in Kohlerevieren.

Regionale Baukompetenz

Den kompletten Holzbau inklusive Fenstereinbau und Dämmarbeiten übernimmt die Gebr. Görner GmbH aus Massen-Niederlausitz. Das Familienunternehmen blickt auf mehr als 100 Jahre Zimmerer- und Fensterbau-Erfahrung zurück und steht hier exemplarisch für regionales Handwerk, das Wertschöpfung vor Ort hält.

Baufortschritt

Beim Richtfest am 11. März 2025 würdigte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke den Vorzeigecharakter des Ferienturmhauses. Die erste Gästebelegung ist für Ende 2025 anvisiert, womit das Projekt pünktlich zur nächsten Saison neue Übernachtungskapazitäten schaffen soll.

Holzfaserdämmung als Schlüssel zur Nachhaltigkeit

Eingebaut wird GUTEX Thermoflex – eine flexible Holzfasermatte aus unbehandeltem Tannen- und Fichtenholz mit einer Wärmeleitfähigkeit λD = 0,036 W/mK. Produziert wird sie vom Schwarzwälder Familienunternehmen GUTEX Holzfaserplattenwerk H. Henselmann GmbH + Co. KG, das seine Kapazitäten 2023 um ein CO₂-neutral betriebenes Werk in Eschbach im Breisgau erweitert hat.

Umweltvorteile

  • Holzfaserdämmstoffe bestehen zu nahezu 100 % aus nachwachsenden Rohstoffen und speichern beim Wachsen gebundenen Kohlenstoff. Laborwerte zeigen bis zu 85 kg CO₂-Bindung pro m³ Dämmmaterial.
  • Im Vergleich zu Polystyrolplatten benötigen Holzfaserprodukte zwar eine minimal größere Dicke, bieten aber eine deutlich höhere Wärmespeicherfähigkeit und damit verbesserten Sommerhitzeschutz.
  • Die diffusionsoffene Struktur reguliert Feuchte, ist recyclingfähig und vermeidet Problemabfälle, die bei fossil basierten Dämmstoffen häufig anfallen.
  • GUTEX setzt auf regionales Restholz, Ökostrom, Biomasse und Abwärmekopplung; damit amortisiert sich die graue Energie des Dämmstoffs besonders schnell.

Bedeutung für Tourismus und Strukturwandel

Das Ferienturmhaus verlängert die Aufenthaltsdauer am Besucherbergwerk F60, schafft neue Arbeitsplätze im Tourismus und zeigt, dass die Lausitz mit kreislauffähigen Baukonzepten bundesweit Vorreiter sein kann. Zugleich demonstriert das Projekt, wie Holzbau und Holzfaserdämmung einen aktiven Beitrag zur Dekarbonisierung der Baubranche leisten.

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Fachbeirat kommt zusammen

Am 15. Mai 2025 hat der neu eingerichtete fachliche Beirat von neuwerg am Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften (FIB) in Finsterwalde seine Arbeit aufgenommen. Das unabhängige, ehrenamtliche Gremium begleitet künftig das Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe, das am FIB seit Ende 2021 angesiedelt ist.

Dem Beirat gehören Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft an: Janina Löbel (Wirtschaftsförderung Land Brandenburg/WFBB), Tobias Cremer (HNEE), Maxi Grüter (ILU e. V.), Julia Gunnoltz (ZALF e. V.), Christian Böhm (DeFaF / Stiftung Fürst Pückler Museum), Marijn Roersch van der Hoogte (Hemp Impact / BvCW e. V.), Dirk Schwibbert (Landeria UG), Christoph Mertzig (Wälder für Menschen GmbH), Sabine Blossey (MLEUV), Anja Hansen (ATB e. V.) und Lena Kolbow (LBV Brandenburg). Gemeinsam beraten sie neuwerg zu Potenzialen und Perspektiven der Wertschöpfung mit nachwachsenden Rohstoffen in Brandenburg und bringen ihre jeweilige Fachkompetenz in die strategische Weiterentwicklung der Netzwerktätigkeiten ein.

Durch die breit gefächerte Zusammensetzung soll sichergestellt werden, dass Themen wie regionale Rohstoffsicherung, neue Verarbeitungs- und Vermarktungswege, Kreislaufwirtschaft oder Wissenstransfer praxisnah und interdisziplinär diskutiert werden. Der Beirat ist dabei ein wichtiger Impulsgeber, um künftige Aktivitäten und Projekte passgenau an den Bedürfnissen von Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft auszurichten.

Mitglieder des Fachbeirates, das neuwerg-Team und die FIB-Institutsleitung

Anbau von Winterhanf in Brandenburg – Ein Leitfaden für Landwirte

Für Brandenburger Landwirte bietet der Anbau von Winterhanf eine interessante Perspektive: Neben den agronomischen Vorteilen einer Zwischenfrucht kann ein zusätzliches Einkommen generiert und eine zukunftsträchtige Wertschöpfungskette unterstützt werden. Wichtig sind jedoch fundierte Informationen und Planung – dieser Leitfaden soll dazu beitragen, Chancen und Anforderungen realistisch abzuwägen. Bei sachgerechter Durchführung und mit verlässlichen Partnern kann Winterhanf in Brandenburg sowohl ökologisch als auch ökonomisch ein Gewinn für viele Betriebe sein.

Historischer Hintergrund des Hanfanbaus in Brandenburg

Hanf (Cannabis sativa L.) hat in Brandenburg und Gesamtdeutschland eine lange Tradition als Kulturpflanze. Bereits im 18. und 19. Jahrhundert war Hanf zusammen mit Flachs ein wichtiger Faserlieferant für die Herstellung von Segeltuch, Tauwerk und robusten Textilien. In der Uckermark bestanden Mitte des 20. Jahrhunderts sogar mehrere Hanf-Verarbeitungsbetriebe – so gab es bei Prenzlau Hanffabriken in Löcknitz und Friedland. Auch in der DDR wurde Hanf noch in nennenswertem Umfang angebaut; beispielsweise verarbeitete die Rösterei Fehrbellin im Jahr 1956 den Hanf von rund 7.113 ha Anbaufläche. Anfang der 1970er Jahre endete der Faserhanfanbau in Ostdeutschland jedoch aus wirtschaftlichen Gründen, und mit dem Einigungsvertrag 1990 wurde Hanf dann bundesweit dem Betäubungsmittelrecht unterstellt. Zuvor hatte bereits die alte Bundesrepublik 1982 den Nutzhanfanbau verboten.

Erst seit 1996 ist der Anbau von Nutzhanf mit niedrigem THC-Gehalt (max. 0,2 %) in Deutschland wieder erlaubt. Seit dieser Wiedereinführung erlebt die Kultur eine Renaissance im Rahmen der Bioökonomie und nachhaltigen Landwirtschaft. Die Anbauflächen steigen zwar, befinden sich aber noch auf vergleichsweise moderatem Niveau. Bundesweit wurden im Jahr 2023 knapp 7.000 ha Nutzhanf angebaut – zum Vergleich: 2013 waren es erst rund 14 % dieser Fläche. Brandenburg zählt mittlerweile zu den führenden Bundesländern: Hier standen im Jahr 2023 etwa 1.500 ha Hanf (im Schnitt 34 ha Anbaufläche pro Betrieb). Damit knüpft Brandenburg teilweise an seine historische Bedeutung als Hanfanbaugebiet an. Politik und Verbände unterstützen diese Entwicklung; so hob Brandenburgs Agrarminister Axel Vogel hervor, dass die „alte Kulturpflanze Hanf […] seit den Neunzigerjahren wieder auflebt“ und sowohl ökonomisches Potenzial als auch ökologische Vorteile bietet.

Rechtliche Rahmenbedingungen für Nutzhanf (Stand 2025)

Der Anbau von Nutzhanf ist in Deutschland (und der EU) nur mit zertifizierten Sorten erlaubt, deren Gehalt an Tetrahydrocannabinol (THC) niedrig ist. Seit Frühjahr 2024 gilt ein auf EU-Ebene harmonisiertes THC-Limit von 0,3 % (zuvor 0,2 %) für Hanf im Feld. Das heißt, zulässige Hanfpflanzen dürfen in den obersten blütentragenden Teilen zum Erntezeitpunkt maximal 0,3 % THC enthalten. Um dies sicherzustellen, dürfen Landwirte ausschließlich Sorten des EU-Sortenkatalogs anbauen, die diese Bedingung erfüllen. Aktuell sind etwa 90 Nutzhanfsorten EU-weit zertifiziert – Beispiele sind Fedora 17, Futura 75, USO 31 oder Finola. Jedes Saatgutgebinde wird mit einem amtlichen Analyseschein geliefert. Diese Zertifikat-Etiketten müssen sorgfältig aufbewahrt werden, da sie als Nachweis für den Anbau einer erlaubten Sorte dienen und bis zur Ernte vorliegen müssen.

Der Nutzhanfanbau unterliegt strenger behördlicher Überwachung. Jeder Landwirt, der Hanf anbauen will, muss dies der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Voraus anzeigen. Gemäß §32 Abs.1 Konsumcannabisgesetz (KCanG) ist die Anbauanzeige bis zum 1. Juli des Aussaatjahres bei der BLE einzureichen (Formblatt „Anzeige des Anbaus von Nutzhanf“). Zusätzlich ist der Hanfanbau in der Regel auch der zuständigen Landesbehörde bzw. dem Pflanzenschutzdienst zu melden. In der Anbauanzeige werden unter anderem die geplanten Flächen, Sorten und Saatgutchargen angegeben.

Die BLE ist zudem zuständig für THC-Kontrollen vor Ort. Bis 2024 war es üblich, den Blütebeginn dem BLE-Prüfdienst zu melden, woraufhin Prüfer Pflanzenproben entnahmen. Mit den neuesten Änderungen entfällt diese separate Blühmeldung zwar generell, doch finden weiterhin Stichprobenkontrollen statt. In Brandenburg koordiniert die BLE in Zusammenarbeit mit Landesstellen die Probenahme während der Blüte bzw. kurz vor der Ernte. Dabei werden Pflanzen auf ihren THC-Gehalt untersucht, um die Einhaltung des Grenzwerts sicherzustellen. Erst nach Freigabe durch die BLE darf geerntet werden! Das bedeutet praktisch: Der Landwirt muss warten, bis entweder ein schriftliches Freigabeschreiben der BLE vorliegt oder die amtliche Probeentnahme erfolgt ist. Eine vorzeitige Ernte ohne Freigabe kann nur auf speziellen Antrag hin genehmigt werden (z.B. in begründeten Ausnahmefällen). Diese strenge Regelung soll verhindern, dass unerlaubt Hanf geerntet wird, der eventuell doch erhöhte THC-Werte aufweist.

Im Rahmen der Cannabis-Gesetzesreform 2024 hat die Bundesregierung auch den Umgang mit Nutzhanf erleichtert. Bisher galt: Der Verkehr mit Hanf war nur erlaubt, solange ein Missbrauch zu Rauschzwecken zweifelsfrei ausgeschlossen werden konnte. Diese unbestimmte Klausel führte zu Rechtsunsicherheit – Landwirte sahen sich theoretisch Strafverfahren ausgesetzt, sobald der Verdacht bestand, ihr Hanf könne doch zum Rauschgebrauch genutzt werden. Da Nutzhanf jedoch kaum THC enthält und mittlerweile legale Beschaffungswege für Genusscannabis geschaffen wurden, hält die Bundesregierung dieses Risiko für nicht mehr angemessen. Mit Inkrafttreten des KCanG wurde die Missbrauchsklausel gestrichen, was Rechtssicherheit für Nutzhanfbauern schafft.

Ökologische Vorteile als Zwischenfrucht

Winterhanf bezeichnet den Anbau von Hanf als Zwischenfrucht über die Wintersaison. Diese Nutzungsart bietet für Brandenburger Ackerbaubetriebe eine Reihe von agrarökologischen Vorteilen:

  • Bodenfruchtbarkeit und -struktur: Hanf entwickelt ein tiefreichendes Wurzelsystem (Pfahlwurzel bis ca. 3 m). Diese Wurzeln lockern verdichtete Böden und verbessern das Bodengefüge. Durch die intensive Durchwurzelung und die hinterlassene organische Masse wird die Humusbildung gefördert und die Bodenfruchtbarkeit langfristig gesteigert. Gleichzeitig weist Hanf keine bedeutenden gemeinsamen Schädlinge oder Krankheiten mit gängigen Folgekulturen auf, was ihm einen hohen Vorfruchtwert verleiht. So kann Getreide nach Hanf erfahrungsgemäß 10–15 % Mehrertrag erzielen, da Hanf als Vorfrucht Bodenmüdigkeit entgegenwirkt und ein gesundes Bodenumfeld hinterlässt.
  • Erosionsschutz und Biodiversität: Ein zügig auflaufender Hanf-Zwischenfruchtbestand bedeckt den Acker im Herbst und Winter nahezu vollständig. Diese Bodenbedeckung schützt vor Wind- und Wassererosion, was in Brandenburg mit seinen oft trockenen, winderosionsgefährdeten Böden bedeutend ist. Zugleich bietet der dichte Bestand Habitat und Deckung für Wildtiere in der vegetationsarmen Jahreszeit. Auch werden spät auflaufende Unkräuter durch die Beschattung unterdrückt – Hanf ist für seine ausgezeichnete Unkrautunterdrückung bekannt. Ohne Einsatz von Herbiziden hält er das Feld unkrautfrei und unterbricht sogar Lebenszyklen von Unkrautarten (biologische “Unkrautsperre“).
  • Ressourceneffizienz: Hanf gilt als anspruchslos und robust. In Brandenburgs kontinental geprägtem Klima bewährt er sich durch effiziente Wassernutzung. Die Pflanze kommt mit Trockenphasen relativ gut zurecht und benötigt – insbesondere als Zwischenfrucht – meist keine zusätzliche Beregnung. Gleichzeitig kommt Hanf fast immer ohne chemischen Pflanzenschutz aus; weder Fungizide noch Insektizide sind im Zwischenfruchtanbau erforderlich. Dies schont die Umwelt und reduziert Betriebsmittelkosten.
  • Weitere Nutzenaspekte: Die kräftige Biomasseproduktion von Hanf bietet die Möglichkeit, sie vielseitig zu verwerten. Im Forschungsprojekt „ZwiHanf“ wurde zum Beispiel untersucht, ob die proteinreichen Hanfblätter als Eiweißfuttermittel (etwa in der Milchviehfütterung) dienen können. Zwar sind solche Nutzungen (noch) experimentell, doch sie unterstreichen die breite ökologische Wertschöpfung der Pflanze (Nutzung nahezu aller Pflanzenteile). Auch die CO₂-Bindung ist beachtlich: Hanf nimmt während des Wachstums große Mengen Kohlenstoff auf und speichert ihn in der Biomasse. Bei Nutzung als Baustoff bleibt dieses CO₂ langfristig gebunden, was klimapositive Effekte haben kann.

Ökonomische Rahmenbedingungen

Im Zwischenfruchtanbau (Winterhanf) sind die Erträge naturgemäß geringer als im Hauptfruchtanbau (Sommerhanf), da die Zeit vom Sommer/Spätsommer bis zum Ende der Vegetationsperiode begrenzt ist. Aktuelle Versuche und Praxisberichte zeigen Stroherträge von ca. 1–4 t/ha beim Winterhanf. Auf leichteren (sandigeren) Standorten, spät gesät, können es eher ca. 1 bis 2 t sein; auf günstigeren Standorten bei Aussaat schon im Juli sind auch an die 3 bis 4 t/ha Stroh erreichbar. Hanfsamen werden im Zwischenfruchtanbau kaum gebildet, da die Pflanzen vor Wintereinbruch meist nicht generativ abreifen. Winterhanf wird folglich als reine Faser- bzw. Biomassefrucht genutzt. Zwar können sich Blütenstände ausbilden, doch die Samen reifen bei frühem Frost nicht aus. Der Fokus liegt daher auf dem Stroh bzw. den enthaltenen Fasern.

Ohne industrielle Weiterverarbeitung ist Hanfstroh an sich noch kein verkaufsfähiges Endprodukt. Entscheidend ist daher die Abnahme und Verwertung. Aus ökonomischer Sicht sind Ertrags- und Preisfragen eng verknüpft mit verfügbaren Verträgen.

Der Markt für Hanffasern und Hanfstroh befindet sich im Aufbau, und die Preise variieren zum Teil stark nach Qualität und Verwendungszweck. Für eine grobe Orientierung kann man bei Winterhanf folgende Rechnung anstellen: 1 bis 3 t/ha Stroh × ca. 200 €/t = 200 bis 600 € Stroherlös/ha. Ertrags- und Preisschwankungen schlagen also direkt auf den Hektarertrag in Euro durch. Im Winterhanfanbau entfallen Kornerlöse, da keine nennenswerte Samenbildung erfolgt.

Nutzhanfflächen sind grundsätzlich förderfähig im Rahmen der EU-Direktzahlungen, sofern die rechtlichen Auflagen erfüllt werden (Anbau zugelassener Sorten bzw. von zertifiziertem Saatgut, Anbauanzeige etc.). Nutzhanf wird im Flächenantrag mit einer speziellen Kulturartenschlüsselnummer (z.B. NC 701 für Hanf in Reinkultur) angegeben. Damit erhält der Betrieb die normale Basisprämie (Einkommensgrundstützung) für diese Fläche. Eine gekoppelte Spezialprämie für Faserpflanzen gibt es in Deutschland aktuell nicht. Allerdings konnte Hanf in der vergangenen Förderperiode als ökologische Vorrangfläche (Greening) angebaut werden; seit der GAP-Reform 2023 sind stattdessen Eco-Schemes relevant. Hier kann Hanf unter Umständen in bestimmten Öko-Regelungen punkten – etwa als vielfältige Kulturart in weiter Fruchtfolge, oder als winterbegrünende Fläche. Ernte und Verkauf der Zwischenfrucht Winterhanf sind erlaubt (anders als bei regulären Begrünungen, die ungenutzt bleiben müssen), weil Hanf seit 2017 explizit als zulässige Winterzwischenfrucht im Gesetz genannt wird. Landwirte können also einen zusätzlichen Ertrag erwirtschaften, ohne die Prämienzahlung zu gefährden – ein ökonomischer Vorteil des Winterhanfs.

Auf der Kostenseite stehen bei Hanf vor allem die Ausgaben für Saatgut, Saatbettbereitung und Ernte. Zertifiziertes Hanfsaatgut ist relativ teuer (üblich sind etwa 5–8 €/kg, je nach Sorte und Bestellmenge), sodass bei 25 kg/ha Aussaatmenge allein 125–200 €/ha für Saatgut anfallen können. Weitere variable Kosten entstehen für Bodenbearbeitung (Gerätekosten) und – sofern praktiziert – Düngung. Pflanzenschutzmittel werden kaum benötigt, was Kosten spart. Die Erntekosten hängen stark vom Verfahren ab: Winterhanf wird am besten mit einem Trommelmähwerk gemäht (Scheiben- und Balkenmähwerke sind ungeeignet) und in Quader- oder Rundballen gepresst; hierfür fallen Maschinenkosten ähnlich wie beim Strohpressen anderer Kulturen an. In der Praxis Brandenburgs ist entscheidend, dass eine verlässliche Abnahme zu planbaren Preisen besteht. Ohne Vertrag kann es passieren, dass die Ernte (mangels Käufer) wertlos bleibt – was den Deckungsbeitrag ins Negative drücken würde. Es ist also ratsam, bereits vor der Aussaat die ökonomische Verwertung zu sichern. Mit festen Verträgen und eventuellen Prämien lässt sich ein positiver Deckungsbeitrag erzielen, der sich – je nach Preis – im Bereich üblicher Marktfrüchte bewegen kann.

Praxisleitfaden: Anbautelegramm Winterhanf

Nachfolgend sind die wichtigsten agronomischen Punkte für den erfolgreichen Anbau von Winterhanf in Brandenburg zusammengestellt – von Standortwahl bis Ernte. Diese Empfehlungen basieren u.a. auf aktuellen Forschungsprojekten und Praxiserfahrungen aus Brandenburg.

Bodenansprüche: Hanf ist zwar anpassungsfähig und wächst auf verschiedenen Bodenarten, doch optimale Erträge werden auf tiefgründigen, humosen, kalkhaltigen und nährstoffreichen Böden mit guter Wasserversorgung erzielt. Leichte Sandböden und sehr schwere Tonböden gelten als weniger geeignet. Wichtig ist eine intakte Bodenstruktur: Verdichtungen und Staunässe toleriert Hanf schlecht. Auf staunassen Flächen geht der Bestand leicht ein. Daher sollten gegebenenfalls vor der Aussaat Tiefenlockerungen erfolgen, um Pflugsohlen zu brechen. Insgesamt stellt Hanf aber keine extremen Ansprüche – wo Getreide wächst, lässt sich meist auch Hanf kultivieren, sofern der Boden nicht vernässt. In Brandenburg kommen daher die üblichen Ackerböden (Braunerde, Parabraunerde, sandiger Lehm) infrage, wenn sie genügend Restfeuchte im Spätsommer bieten.

Fruchtfolge und Vorfrüchte: Grundsätzlich ist Hanf verträglich in allen gängigen Fruchtfolgen und hinterlässt wenig „Probleme“ für die Folgefrucht. Er hat keine bedeutenden gemeinsamen Schaderreger mit z.B. Getreide, Raps oder Mais und kann daher als auflockerndes Fruchtfolgeglied eingesetzt werden. In Brandenburg kann Winterhanf nach Wintergetreide oder Ackerfutter angebaut. Wichtig ist, dass die Vorfrucht früh geräumt wird: Ideal sind z.B. Wintergerste (Ernte im Juni/Anfang Juli) oder auch früh geernteter Winterraps, Sommergetreide, Kartoffeln etc.. Je eher das Feld im Sommer frei wird, desto mehr Wachstum kann der Hanf vor dem Winter erzielen. Nicht geeignet als Vorfrucht sind späte Kulturen wie Körnermais oder Zuckerrüben. Ein weiterer Aspekt: Winterhanf selbst ist eine gute Vorfrucht! Er hinterlässt ein beikrautarmes Feld und verbessert den Boden. Insbesondere Getreide profitiert oft von Hanf als Vorfrucht (auch nach Sommerhanf!) – höhere Erträge sind möglich.

Bodenbearbeitung: Ist die Vorfrucht vom Feld, sollte zeitnah eine Bodenbearbeitung erfolgen. In der Praxis wird meist gepflügt, um Ernterückstände einzuarbeiten und ein feines Saatbett für den Hanf zu schaffen. Alternativ kann eine tiefe Stoppelbearbeitung mit Grubber/Schälpflug genügen, sofern der Boden locker ist. Aber auch Direktsaat oder Mulchsaat sind möglich. Wichtig ist eine gut abgesetzte, feinkrümelige Oberkrume, da Hanfsamen klein sind und nur in flachem bzw. rückverfestigtem Boden Anschluss finden. In Brandenburgs sandigen Regionen reicht oft ein einmaliges Grubbern plus Eggen. Auf schwereren Böden (z.B. Lehmböden im Havelland) ist Pflügen ratsam, um Unkräuter zu begraben und Verdichtungen zu brechen. Hanf keimt am besten, wenn der Boden warm (15–20 °C) und ausreichend feucht ist. Daher sollte die Bodenbearbeitung die Sommerfeuchtigkeit möglichst konservieren (nicht zu häufig oder zu intensiv bearbeiten).

Düngung: Als Zwischenfrucht wird Hanf in der Regel nicht bis kaum gedüngt. Rechtlich sind die Vorgaben der Düngeverordnung zu beachten – auf vielen Flächen ist keine Herbstdüngung erlaubt bzw. notwendig. Winterhanf kann den Nährstoffnachlauf der Vorfrucht nutzen: z.B. stehen nach gut gedüngtem Getreide oft noch 30–60 kg/ha mineralisierter Stickstoff zur Verfügung, den der Hanf aufnehmen kann. Eine zusätzliche Stickstoffgabe ist daher nicht üblich. Bei Phosphor und Kalium sollte im Boden keine Unterversorgung bestehen.

Saatzeitfenster: Für Winterhanf ist der richtige Aussaattermin wesentlich. Empfohlen wird eine Aussaat ab Mitte Juli bis spätestens Ende August. In Brandenburg sind Aussaaten um Mitte/Ende Juli optimal – z.B. direkt nach der Gerstenernte. Jede Woche Verzögerung kann das Ertragspotenzial verringern. Der optimale Termin hängt allerdings auch stark vom Witterungsverlauf ab – bei längerer Trockenheit sollte unbedingt auf Niederschlag gewartet werden. Aussaaten Anfang September sind zwar noch möglich (wie ein EIP-Versuch in MV 2022 zeigte), führen aber meist zu deutlich kleineren Pflanzen und Erträgen eher im unteren Bereich. Später als Mitte September sollte nicht gesät werden, da die Tageslängen kürzer werden und der erste Frost manchmal schon im Oktober auftreten kann. Umgekehrt sollte aber auch nicht zu früh (z.B. schon im Juni) gesät werden, da der Hanf sonst evtl. zu früh blüht.

Aussaattechnik und Saatstärke: Die Aussaat erfolgt mit einer üblichen Drillmaschine (z.B. Getreidedrille) in enger Reihenweite (12–25 cm). Das Saatgut sollte flach abgelegt werden – Saattiefe ca. 1–4 cm genügt, da die Keimlinge klein sind. Wichtig ist Bodenschluss: Eine nachlaufende Walze kann helfen, den Samen anzudrücken. Die Saatstärke im Zwischenfruchtanbau beträgt etwa 25 kg/ha. Je nach Tausendkornmasse der Sorte entspricht das ungefähr 250–300 keimfähigen Körnern pro m². Dadurch entsteht ein relativ dichter Bestand – gewollt, um feine, dünne Stängel zu fördern (bessere Faserqualität) und Unkraut zu unterdrücken. Das Saatgut sollte gleichmäßig verteilt sein; Doppelreihen und Fehlstellen möglichst vermeiden. Eine Herausforderung sind oft Tauben und andere Vögel, die Hanfsamen als Leckerbissen ansehen – hier hilft es, direkt nach der Aussaat zu walzen und eventuell Vogelscheuchen aufzustellen, damit das Saatgut im Boden bleibt.

Bestandespflege und Pflanzenschutz: Hanf ist von Natur aus sehr konkurrenzstark, Herbizidmaßnahmen sind im Hanfbestand in der Regel überflüssig. Dank der raschen Jugendentwicklung und dichten Bodenbedeckung unterdrückt Hanf auflaufende Beikräuter selbst. Außerdem gibt es in Hanf keine zugelassenen Herbizide. Ebenso verhält es sich mit Fungiziden und Insektiziden: nennenswerte Pilzkrankheiten (z.B. Echter Mehltau kann gelegentlich auftreten, richtet aber selten Schaden an) und Schädlinge (Hanf kann von Hanfblattlaus oder Hanfzigarre befallen werden, doch kommen Massenvermehrungen selten vor) treten kaum in Erscheinung. Die meisten Hanfsorten sind sehr resistent und benötigen keinen Pflanzenschutz. Daher beschränkt sich die Bestandespflege hauptsächlich auf Beobachtung. Sinnvoll sind gelegentliche Kontrollgänge, um z.B. Vogelfraß oder Wildschäden (Rehe fressen manchmal junge Hanftriebe) zu erkennen. Im Winter selbst ruht der Bestand. Am Ende der Wachstumsperiode bzw. schon beim ersten Frost sterben die Pflanzen ab – dieser Prozess ist gewünscht, da er bereits die (Stand-)Röste einleitet. Damit ist Winterhanf eine pflegleichte Kultur – „Unkrauthacken“ erledigt er selbst und Schaderreger halten sich in Grenzen.

Erntefenster und -technik: Winterhanf wird typischerweise im späten Winter bis sehr frühen Frühjahr geerntet. In Brandenburg hängt dies vom Wetter ab: Häufig bietet sich eine Frost-Trockenperiode im Januar oder Februar an. Beispielsweise empfiehlt das Unternehmen Felde Fibres eine Ernte ab Mitte Januar, sobald der Feuchtegehalt im Stroh unter 20 % gefallen ist. Entscheidend ist, dass das Material trocken genug und ausreichend geröstet ist (siehe unten). Geerntet werden kann Winterhanf in der Regel mit gängiger Mähtechnik: Scheibenmähwerk oder Doppelmessermäher sind möglich, besser geeignet sind Trommelmähwerke mit relativ großen Trommeln und Mitnehmern. Häufig werden die Stängel beim Mähen gleich seitlich abgelegt. Direkt im Anschluss (oder nach kurzer Antrocknungszeit) erfolgt das Pressen in Ballen. Üblich sind Rundballen- oder Quaderpressen; diese müssen robust sein, aber viele moderne Pressen kommen mit Hanfstroh zurecht. Wichtig: Die Ballen sollten nur gepresst werden, wenn das Stroh trocken (<20 % Wasser) ist, um Lager-Schimmel zu vermeiden. Bei passender Witterung (Frost und Sonne) erreicht der Hanf diese Feuchte von selbst am Feld. Gibt es nach dem Frost viel Niederschlag, könnte sich die Ernte deutlich (bis März) verzögern.

Strohverarbeitung (Röste, Aufschluss): Ein großer Vorteil des Winterhanfs ist, dass die Röste – also das mikrobiologische Angreifen der Bindemittel zwischen Faser und Holzkern – quasi automatisch am stehenden Bestand erfolgt. Die Kombination aus Witterung (Frost-Tau-Wechsel, Niederschlag) und pflanzeneigenen Prozessen führt zu einer „Stand- und Froströste“. Dadurch sind die Fasern im Frühjahr bereits teilweise vom Holzkern gelöst, ähnlich wie bei der Feldröste im Sommeranbau, bei der das geschnittene Hanfstroh mehrere Wochen auf dem Feld liegt. Winterhanf erspart diese Liegezeit: Nach der Ernte kann das Stroh sofort vom Feld abgefahren werden. Die Ballen werden dann entweder direkt zum Abnehmer transportiert, von diesem abgeholt oder zunächst trocken zwischengelagert (idealerweise unter Dach oder in belüfteten Hallen, um Nachfeuchte zu vermeiden). Für den Landwirt endet der eigentliche Anbauprozess mit der Abgabe der Ballen an den Verarbeiter. Aus landwirtschaftlicher Sicht ist noch anzumerken, dass Halmreste oder Blattwerk, die nach der Ernte eventuell auf dem Feld verbleiben, einfach eingearbeitet werden können (ähnlich Stoppel). Vor der nächsten Aussaat im Frühjahr (z.B. Mais im April) sollte eine flache Bodenbearbeitung zur Einarbeitung eventuell verbliebener Reste genügen.

Absatz und Verwertungswege für Winterhanfstroh

Die Vermarktung von Hanfstroh und -fasern erfolgt in Brandenburg über verschiedene Absatzkanäle, die sich zum Teil derzeit erst entwickeln. Wichtig zu wissen: Hanfstroh ist ein Rohstoff, der erst durch Aufbereitung (Entfasern, Reinigen) zu verkaufsfähigen Produkten führt. Als Landwirt verkauft man i.d.R. das geerntete Hanfstroh in Ballen an einen Verarbeitungsbetrieb oder über einen Vertragspartner. Von dort aus verzweigen sich die Nutzungsmöglichkeiten. Dabei kristallisieren sich in Brandenburg zwei regionale Hanf-Schwerpunkte heraus:

Ein Teil des brandenburgischen Hanfstrohs wird zu Langfasern für die Textilindustrie aufbereitet. Hier ist insbesondere die Firma Felde Fibres im Raum Ostprignitz-Ruppin aktiv, die in Brandenburg Landwirte unter Vertrag nimmt. Felde Fibres produziert Elementarfasern aus Hanf und Flachs für die Verwendung in Bekleidungstextilien. Nach eigenen Angaben sind die Winterhanf-Fasern wegen ihrer Feinheit und Weichheit besonders gefragt. Die Firma stellt die Abnahme sicher und nimmt Betriebe mit einer geplanten Anbaufläche ab 30 ha unter Vertrag.

In Prenzlau betreibt die Hanffaser Uckermark eG die größte Hanffaser-Aufschlussanlage Deutschlands. Dort wird Hanfstroh u.a. zu Dämmmatten und Vliesen verarbeitet. Diese Materialien dienen als ökologische Gebäudedämmung. Außerdem liefert Hanffaser Uckermark Kurzfasern für Leichtbauplatten, Formpressteile und Hanfvliese. Da die Genossenschaft schon seit den 1990er-Jahren aktiv ist, besteht ein stabiles Netzwerk von Vertragslandwirten – viele Flächen liegen in der Uckermark selbst. Für Landwirte ist die Hanffaser Uckermark ein verlässlicher Partner: Abnahme und Preise werden meist vorab vereinbart. Die Genossenschaft stellt ein Kernstück der brandenburgischen Hanf-Wertschöpfung dar.

Beim Faseraufschluss fallen die Holzkernstücke des Hanfs als Nebenprodukt an, sogenannte Schäben. Diese sind keineswegs Abfall, sondern ein gefragter Rohstoff, insbesondere als Einstreu in der Tierhaltung. Hanfschäben sind sehr saugfähig und staubarm, ideal für Pferdeställe, Geflügelställe oder als Kleintiereinstreu. In Europa ist die Nachfrage nach Hanfschäben zuletzt stark gestiegen; die Preise lagen im Jahr 2022 bei etwa 200–450 €/t für qualitativ hochwertige Schäben (abhängig von Reinigung und Verpackung). Für Landwirte eröffnet sich hier indirekt ein Erlösfeld: Wenn der Verarbeiter Schäben gewinnbringend absetzen kann, steigert dies auch die Zahlungsbereitschaft fürs Stroh. Teilweise werden schon Prämien für besonders schäbenreiches Stroh gezahlt, wenn der Markt es hergibt.

interview mit landwirten aus brandenburg

Zwei Landwirte aus Brandenburg schildern ihre Erfahrungen mit Saatbettbereitung, Aussaattermin, Bestandsführung sowie der Erntetechnik beim Winterhanf.

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Nachhaltiges Bauen mit Hanf, Miscanthus und Schilf

Der Bau- und Gebäudesektor befindet sich derzeit in einem tiefgreifenden Wandel. Vor dem Hintergrund von Klimawandel, Ressourcenknappheit und steigenden Energiekosten rücken nachhaltige Alternativen zu konventionellen Baustoffen zunehmend ins Zentrum des Interesses. Nachwachsende und natürliche Rohstoffe wie Hanf, Schilf, Miscanthus und Lehm bieten hier vielseitige Einsatzmöglichkeiten und hervorragende bauphysikalische Eigenschaften. Diese Materialien sind ressourcenschonend, binden aktiv CO₂ und zeichnen sich durch eine hohe Energieeffizienz aus. Darüber hinaus leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe und fördern lokale Innovationskraft.

Workshop am Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften

Am 05. April 2025 veranstaltete das Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe im Land Brandenburg (neuwerg) am Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften e.V. (FIB) in Finsterwalde den praxisorientierten Workshop „Nachhaltiges Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen“. Geleitet wurde der Workshop von Dr. Norbert Hoepfer, einem anerkannten Experten auf dem Gebiet der natürlichen Baustoffe. Als Diplom-Mineraloge und promovierter Geologe mit umfangreicher Erfahrung in der Bausanierung und Denkmalpflege hat sich Dr. Hoepfer insbesondere auf Hanfkalksteine spezialisiert.

Theoretische Grundlagen und Anwendungsmöglichkeiten

Im ersten Teil der Veranstaltung erläuterte Dr. Hoepfer ausführlich die Herstellung und Anwendung von Hanfkalk- und Hanflehmsteinen. Dabei wurden auch innovative Kombinationen mit anderen pflanzlichen Rohstoffen wie Miscanthus und Schilf vorgestellt. Die Teilnehmenden zeigten großes Interesse an den verschiedenen Anwendungsbereichen sowie den spezifischen Verarbeitungshinweisen der nachhaltigen Baumaterialien.

Praktischer Teil mit aktiver Beteiligung

Im praktischen Workshop-Teil konnten die 29 Teilnehmenden – Architekten, Zimmerer, Handwerker, Studierende aus den Bereichen Bauingenieurwesen und Architektur sowie Privatpersonen mit konkreten Bau- und Sanierungsprojekten – selbst Hand anlegen. Es wurden verschiedene Mischungen aus Hanfschäben, Miscanthushäckseln und regionalem Schilf in Verbindung mit Kalk und Lehm zu Dämmsteinen und Mauermustern verarbeitet. Die Miscanthushäcksel wurden dabei von der Miscanthus GbR Töpfer aus Sonnewalde bereitgestellt.

Lebendiger Austausch und nachhaltige Perspektiven

Die Veranstaltung war geprägt von einer interaktiven und konstruktiven Atmosphäre, in der zahlreiche technische und praxisorientierte Fragen zur Wärmedämmung, nachhaltigen Sanierung und zum praktischen Einsatz nachwachsender Rohstoffe beantwortet werden konnten.

Der Workshop unterstrich eindrucksvoll, dass nachhaltiges Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen technisch machbar sowie ökologisch, ökonomisch und zukunftsweisend ist.

In unserem Video berichten Handwerker, Studenten, Architekten und andere Workshop‑Teilnehmende darüber, warum sie Hanfkalk – einen Mix aus Hanfschäben und Kalk – und andere nachwachsende Materialien wie Miscanthus oder Schilf als zukunftsfähige, CO₂‑speichernden Baustoffe sehen, welche baurechtlichen Hürden in Deutschland noch bestehen und wie industriell gefertigte Hanfsteine das Material für Sanierungen und Neubauten skalierbar machen.

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nachhaltig bauen und dämmen

ein vorzeigeprojekt aus brandenburg!

Wir freuen uns, ein inspirierendes Praxisbeispiel aus unserem Netzwerk vorstellen zu können: In Finsterwalde wurden im Rahmen einer ökologischen Baumaßnahme Innenwände auf besonders nachhaltige Weise gedämmt und gestaltet. Mit Hanfstroh als Dämmmaterial, Schilfmatten als Haftgrund und Lehmputz zeigt dieses Projekt, wie traditionelles Handwerk und moderne Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen.

Lehmputz und Hanffasern sorgen nicht nur für ein angenehmes Raumklima, sondern sind auch wahre Alleskönner im Bereich der ökologischen Bauweise. Dieses Bauvorhaben demonstriert eindrucksvoll, wie nachwachsende Rohstoffe und ökologische Baumaterialien effektiv eingesetzt werden können, um umweltfreundliche und ressourcenschonende Gebäude zu schaffen.

Mehr Informationen zum Bauprojekt und zu weiteren nachhaltigen Materialien gibt es auf unserer Internetseite in der Rubrik Dämmstoffe.

Brandenburg business guide

Der Brandenburg Business Guide ist ein umfassendes Geoportal, das Unternehmen, Investoren und Gründern detaillierte Informationen zum Wirtschaftsstandort Brandenburg bietet. Es stellt Standortvorteile vor und behandelt Themen wie Förderung, Finanzierung und Existenzgründung.

Das Portal dient als zentrale Informationsquelle für alle, die wirtschaftliche Aktivitäten in Brandenburg planen oder ausbauen möchten. Unternehmen profitieren von detaillierten Standortinformationen, während Investoren und Gründer gezielt nach Fördermöglichkeiten und verfügbaren Flächen suchen können. Die Kombination aus interaktiven Karten, aktuellen Daten und direkten Ansprechpartnern erleichtert fundierte Entscheidungen und fördert die wirtschaftliche Entwicklung in der Region.

Cluster Bioökonomie

Der Brandenburg Business Guide stellt neben umfangreichen Informationen zum Wirtschaftsstandort Brandenburg auch spezifischer Inhalte zur Bioökonomie bereit. Durch Anwendung des Cluster-Filters „Bioökonomie“ werden relevante Unternehmen und Einrichtungen in Brandenburg angezeigt, die in diesem Sektor tätig sind. Diese Funktion ermöglicht es, einen umfassenden Überblick über die Akteure der Bioökonomie in der Region zu erhalten und gezielt nach Kooperationspartnern oder Investitionsmöglichkeiten zu suchen.

Aufbau und Funktionen des Portals

Für interessierte Nutzer bietet das Portal nicht nur einen Überblick über die wirtschaftlichen Potenziale Brandenburgs, sondern auch praktische Werkzeuge zur Planung und Umsetzung von Projekten. Ob es darum geht, die optimale Lage für ein neues Unternehmen zu finden, Fördermöglichkeiten zu recherchieren oder Netzwerke zu knüpfen – der Brandenburg Business Guide stellt hierfür die notwendigen Ressourcen bereit.

  • Interaktive Karte: Nutzer können über 900 Gewerbegebiete, 90.000 Unternehmen und 1.700 touristische Sehenswürdigkeiten in Brandenburg und Berlin erkunden. Die Karte ermöglicht es, verfügbare Flächen zu identifizieren und branchenspezifische Unternehmensstandorte zu lokalisieren.
  • Erreichbarkeitsanalyse: Mit den neuen Isochronen-Tools können Anwender die Erreichbarkeit von Standorten innerhalb bestimmter Zeiträume oder Entfernungen visualisieren, was bei der Standortwahl und Logistikplanung unterstützt.
  • Messwerkzeuge: Das Portal bietet Funktionen zur Flächen- und Entfernungsmessung, die bei der detaillierten Planung von Ansiedlungsvorhaben hilfreich sind.
  • Redaktionelle Beiträge: Über 1.000 Artikel zu wirtschaftsrelevanten Themen, Ausbildung, Wissenschaft und Tourismus bieten tiefgehende Einblicke und aktuelle Informationen zur Region.
  • Ansprechpartner: Der Guide vernetzt Nutzer mit relevanten Kontaktpersonen, beispielsweise im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie oder bei der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB), um gezielte Unterstützung zu gewährleisten.
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