Im Projekt ADAPT-Wald-Holz wird am Beispiel der Waldkiefer ein flexibles Wald-Holz-Managementsystem für die Region Berlin-Brandenburg entwickelt. Ziel ist der Aufbau einer ökosystemverträglichen und ressourcenschonenden regionalen Wertschöpfungskette, die von der nachhaltigen Waldbewirtschaftung über die Bereitstellung des Rohstoffs Holz bis hin zu dessen Verarbeitung reicht. In einem transdisziplinären Innovationsforum werden gemeinsam mit Praxisakteuren relevante Forschungsfragen identifiziert, bearbeitet und die Erkenntnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Wälder schützen und Kiefernholz nachhaltig nutzen
Der Schutz der Wälder sowie ihre notwendige Anpassung an die Folgen des Klimawandels zählen zu den zentralen Aufgaben eines ganzheitlichen Klimaschutzes. Eine wichtige Rolle spielt dabei die langfristige Bindung von Kohlenstoff durch eine verstärkte und verlängerte stoffliche Nutzung von Holz. Aufgrund ihrer historisch gewachsenen, stark kieferngeprägten Waldbestände ist die Region Brandenburg-Berlin in besonderem Maße von den Auswirkungen des Klimawandels und den zunehmenden Extremwetterereignissen der vergangenen Jahre betroffen. Angesichts rückläufiger Nadelholzvorräte bei gleichzeitig wachsendem Holzbedarf gewinnt in der Projektregion die enge Verknüpfung eines anpassungsfähigen Waldmanagements mit einer effizienten stofflichen Holznutzung erheblich an Bedeutung.
Im Verbundprojekt ADAPT-Wald-Holz wird deshalb ein transdisziplinär angelegtes Waldreallabor etabliert, in dem die Auswirkungen unterschiedlicher Bewirtschaftungsansätze auf zentrale Ökosystemleistungen untersucht werden. Dazu zählen insbesondere die Holzbereitstellung, die Kohlenstoffspeicherung als Beitrag zum Klimaschutz sowie die Sicherung von Grund- und Trinkwasser. Durch eine bedarfsgerechte und kundenspezifische Bereitstellung von Kiefernholz soll die regionale Wertschöpfung im Holzbau gestärkt werden. Neue Einsatzmöglichkeiten für regionale Holzprodukte, die Weiterentwicklung bestehender Normen im konstruktiven Holzbau sowie ein intensiver interdisziplinärer Austausch zwischen Forstwirtschaft, Materialwissenschaft, Design, Architektur und Bauingenieurwesen schaffen die Grundlage für eine höhere Holzbauquote in der Region Brandenburg-Berlin.
Der Nachwuchs schafft Innovationen
Die Innovationsgruppe, die sich aus wissenschaftlichen Nachwuchskräften zusammensetzt, wird räumlich gebündelt und als agiles, transdisziplinäres Forschungsteam organisiert. Ziel ist die Entwicklung von Instrumenten, die es der Wald- und Holzwirtschaft ermöglichen, sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette wirksam an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Dadurch entstehen neue Formen der Zusammenarbeit sowohl innerhalb des Projektverbunds als auch mit den Praxispartnern.
Die Forschungsumgebung des Waldreallabors in Kombination mit der räumlich konzentrierten Innovationsgruppe fördert enge Synergien zwischen den Akteuren der Wald- und Holzforschung in Brandenburg. Diese bilden die Basis für eine nachhaltige Verstetigung der Forschungsgruppe sowie für weiterführende, langfristig angelegte Forschungs- und Transferaktivitäten.