36. Bernburger Winterseminar Arznei- und Gewürzpflanzen

Vom 17. bis 18. Februar 2026 veranstalten der Verein SALUPLANTA e. V., die Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLG) und die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) das 36. Bernburger Winterseminar „Arznei- und Gewürzpflanzen“ in der Mensa der Hochschule Anhalt in Bernburg-Strenzfeld.

Die Tagung widmet sich aktuellen Marktentwicklungen, regulatorischen Neuerungen und praxisnahen Forschungsergebnissen rund um Arznei-, Gewürz- und Spezialkulturen. Das Programm eröffnet mit dem Blick auf Markttrends bei Phytopharmaka und Nahrungsergänzungsmitteln sowie den Auswirkungen der novellierten GACP-Richtlinie.

Ein besonderer Schwerpunkt gilt dem Hanf: Themen reichen vom Anbau von Medizinalcannabis über das Potenzial weniger bekannter Cannabinoide bis zu Hanf als Baustoff für Post-Braunkohle-Regionen.

Mit dem Iran als Gastland erweitert die Konferenz den Horizont um internationale Entwicklungspläne und neue Nutzpflanzen der Gattung Allium.
Weitere Beiträge stellen Strategien zur Reduktion des Estragolgehalts durch moderne Züchtung vor und werfen am zweiten Tag einen praxisnahen Blick auf Pflanzenschutz, Spot-Spraying-Technik, Laser-Hackverfahren sowie auf Ginseng und andere Kosmetikrohstoffe.

Anmeldungen sind online möglich, die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Fragen beantwortet das Organisationsteam unter info@saluplanta.de oder telefonisch unter 03473-801126.

Format
Weiterbildung
Veranstaltungsdatum
17.02.2026 | 10:00 - 18.02.2026 | 14:15
Veranstaltungsort
Strenzfelder Allee 20
06406 Bernburg-Strenzfeld
Kosten
170 €
teilnehmen

Anbieter

SALUPLANTA e.V.
Aue 182
06449 OT Groß Schierstedt
Akteur kontaktieren

Verfahren und maschinentechnische Lösungen für eine thermo-mechanische Fasergewinnung aus Paludibiomasse zur Herstellung von innovativen Fasergussformteilen (PalFaForm)

Im Projekt PalFaForm wird eine innovative Prozesskette zur Herstellung von Faserformteilen aus Biomasse entwickelt, die auf wiedervernässten Niedermoorstandorten in der Landwirtschaft gewonnen wird.

Im Mittelpunkt steht die Weiterentwicklung des thermomechanischen Aufschlusses mittels Doppelschneckenextruder, um auch teilweise stark verholzte Biomasse effizient zu verarbeiten. Ziel ist es, Fasergemische mit einem definierten Partikelgrößenspektrum zu erzeugen, die als qualitativ hochwertiger Rohstoff für die industrielle Produktion von Faserformteilen geeignet sind. Das Projekt wird gemeinsam mit einem Partner aus der Verpackungsindustrie umgesetzt.

Am ATB liegen die Schwerpunkte auf Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zur Faserextraktion und -aufbereitung, zur Prozessmodellierung sowie auf der Entwicklung landwirtschaftlicher Prozesslinien zur ganzjährigen Bereitstellung des Rohstoffs.

Foto: Carsten Lühr (ATB)

Format
Projekt
Laufzeit
01.08.2023 - 31.07.2026
Partner
Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB), Papacks GmbH
Förderer
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE), Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e.V. (AiF)
Projektbearbeiter
Rohstoff
Anwendungsbereich
Gartenbau & Landwirtschaft, Faserformteile

Produktion von Weiden in Agroforstsystemen als Rohstoff für Weidenholzfäden und Salizylate (SALIX AFS)

Im Modell- und Demonstrationsvorhaben SALIX AFS werden Erkenntnisse aus der Weidenzüchtung, dem Weidenanbau in Agroforstsystemen, der Optimierung landwirtschaftlicher Prozessketten – von der Ernte über die Trocknung bis zur Aufbereitung der Weidenruten – und ihre anschließende Verwertung erstmals gebündelt. Die Verwertung umfasst die Gewinnung von Salicylaten aus der Weidenrinde sowie die Verarbeitung geschälter Weidenruten zu einem endlosen Massivholzfaden, der sich für die industrielle Weiterverarbeitung zu textilen Strukturen für Anwendungen im Bauwesen, Produktdesign und Fahrzeugbau eignet. Die gesamte Prozesskette wird sowohl betriebswirtschaftlich als auch im Rahmen einer Lebenszyklusanalyse untersucht und bewertet.

Der Anbau wird auf etwa 11 ha an vier Standorten mit unterschiedlichen Boden- und Klimabedingungen modellhaft umgesetzt. Über mehrere Erntezyklen werden Wachstum und Ertrag der Agroforstsysteme untersucht. Der Anbau umfasst 14 verschiedene, von der Dendroquant GmbH gezüchtete Weidenstrauchtypen, deren geerntete Ruten umfangreich untersucht und bewertet werden, um den geeignetsten Typ für die Salicylatgewinnung und die Weiterverarbeitung zu Weidenholzfäden zu finden. Für die industrielle Herstellung der endlosen Weidenholzfäden in großer Menge und großer Geschwindigkeit wird von der Heinrich Kuper GmbH eine Anlage entwickelt. Die Weidenholzfäden werden im industriellen Weben und Flechten erprobt und schließlich als Weidenholztextilien in Anwendungen überführt, die zusammen mit Industriepartnern entworfen und prototypisch umgesetzt werden.

Das transdisziplinäre Vorhaben vom Feld bis zur Anwendung stärkt die Schnittstelle zwischen Forschung und Praxis. Die Partner erarbeiten konkrete und anwendungsnahe Lösungen, die als übertragbares Modell für weitere Standorte dienen können.

Die gewonnenen Ergebnisse und Erfahrungen werden in wissenschaftlichen Publikationen und auf Fachtagungen sowie für die breite Öffentlichkeit über soziale Medien und Ausstellungen zugänglich gemacht. Die kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit stellt eine transparente Darstellung des Vorhabens sicher und unterstützt die aktive Beratung aller beteiligten Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Praxisnahe Erkenntnisse werden zudem über das breit aufgestellte Netzwerk der Projektpartner verbreitet.

Fotos: baukunsterfinden

Format
Projekt
Laufzeit
01.10.2024 - 30.09.2027
Partner
Universität Kassel: Forschungsplattform Bau Kunst Erfinden, Fachgebiet Ökologischer Land- und Pflanzenbau, Fachgebiet Betriebswirtschaft, Fachgebiet Trennende und Fügende Fertigungsverfahren, Hochschule Hof: Institut für Materialwissenschaften (ifm), Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB), Dendroquant GmbH, Heinrich Kuper GmbH
Förderer
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR), Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Projektbearbeiter
Rohstoff
Agroforst, Holz, Weiden, Strauchweiden
Anwendungsbereich
Gartenbau & Landwirtschaft, Gesundheit & Kosmetik, Holztechnik, Textiltechnik, Architektur, Produktdesign, Fahrzeugbau, Medizin

Adaptives Waldressourcen-Management für eine zukunftsfähige Holzwirtschaft in der Region Brandenburg-Berlin (ADAPT-Wald-Holz)

Im Projekt ADAPT-Wald-Holz wird am Beispiel der Waldkiefer ein flexibles Wald-Holz-Managementsystem für die Region Berlin-Brandenburg entwickelt. Ziel ist der Aufbau einer ökosystemverträglichen und ressourcenschonenden regionalen Wertschöpfungskette, die von der nachhaltigen Waldbewirtschaftung über die Bereitstellung des Rohstoffs Holz bis hin zu dessen Verarbeitung reicht. In einem transdisziplinären Innovationsforum werden gemeinsam mit Praxisakteuren relevante Forschungsfragen identifiziert, bearbeitet und die Erkenntnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Wälder schützen und Kiefernholz nachhaltig nutzen

Der Schutz der Wälder sowie ihre notwendige Anpassung an die Folgen des Klimawandels zählen zu den zentralen Aufgaben eines ganzheitlichen Klimaschutzes. Eine wichtige Rolle spielt dabei die langfristige Bindung von Kohlenstoff durch eine verstärkte und verlängerte stoffliche Nutzung von Holz. Aufgrund ihrer historisch gewachsenen, stark kieferngeprägten Waldbestände ist die Region Brandenburg-Berlin in besonderem Maße von den Auswirkungen des Klimawandels und den zunehmenden Extremwetterereignissen der vergangenen Jahre betroffen. Angesichts rückläufiger Nadelholzvorräte bei gleichzeitig wachsendem Holzbedarf gewinnt in der Projektregion die enge Verknüpfung eines anpassungsfähigen Waldmanagements mit einer effizienten stofflichen Holznutzung erheblich an Bedeutung.

Im Verbundprojekt ADAPT-Wald-Holz wird deshalb ein transdisziplinär angelegtes Waldreallabor etabliert, in dem die Auswirkungen unterschiedlicher Bewirtschaftungsansätze auf zentrale Ökosystemleistungen untersucht werden. Dazu zählen insbesondere die Holzbereitstellung, die Kohlenstoffspeicherung als Beitrag zum Klimaschutz sowie die Sicherung von Grund- und Trinkwasser. Durch eine bedarfsgerechte und kundenspezifische Bereitstellung von Kiefernholz soll die regionale Wertschöpfung im Holzbau gestärkt werden. Neue Einsatzmöglichkeiten für regionale Holzprodukte, die Weiterentwicklung bestehender Normen im konstruktiven Holzbau sowie ein intensiver interdisziplinärer Austausch zwischen Forstwirtschaft, Materialwissenschaft, Design, Architektur und Bauingenieurwesen schaffen die Grundlage für eine höhere Holzbauquote in der Region Brandenburg-Berlin.

Der Nachwuchs schafft Innovationen

Die Innovationsgruppe, die sich aus wissenschaftlichen Nachwuchskräften zusammensetzt, wird räumlich gebündelt und als agiles, transdisziplinäres Forschungsteam organisiert. Ziel ist die Entwicklung von Instrumenten, die es der Wald- und Holzwirtschaft ermöglichen, sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette wirksam an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Dadurch entstehen neue Formen der Zusammenarbeit sowohl innerhalb des Projektverbunds als auch mit den Praxispartnern.

Die Forschungsumgebung des Waldreallabors in Kombination mit der räumlich konzentrierten Innovationsgruppe fördert enge Synergien zwischen den Akteuren der Wald- und Holzforschung in Brandenburg. Diese bilden die Basis für eine nachhaltige Verstetigung der Forschungsgruppe sowie für weiterführende, langfristig angelegte Forschungs- und Transferaktivitäten.

Foto: Ferréol Berendt (HNEE)

Format
Projekt
Laufzeit
01.02.2023 - 31.07.2028
Partner
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), Landesbetrieb Forst Brandenburg, Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung, Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e.V. (ZALF), Thünen-Institut
Förderer
Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) im Rahmen der REGULUS-Richtlinie „Regionale Innovationsgruppen für eine klimaschützende Wald- und Holzwirtschaft“
Rohstoff

Klimarobuste Agrargehölze für Agroforstsysteme in dürregefährdeten Regionen

Im Rahmen des dreijährigen Forschungsprojekts wird untersucht, wie Gehölze trotz zunehmender klimatischer Extreme erfolgreich in Agroforstsystemen etabliert werden können. Ziel ist es, bestehende Wissenslücken zu klimaangepassten Baumarten bzw. -sorten sowie zu praxistauglichen Pflanzqualitäten durch gezielte Feldversuche zu schließen.

Die Studien sollen dazu beitragen, Strategien für eine dauerhafte Pflanzengesundheit und verlässliche Wachstumsraten zu entwickeln, um den Bedarf an Nachpflanzungen in Agroforstsystemen deutlich zu reduzieren. Die gewonnenen Erkenntnisse werden Expertinnen und landwirtschaftlichen Praktikerinnen bereitgestellt, sodass künftig eine risikominimierte und erfolgreiche Anlage von Agroforstsystemen unterstützt wird.

Foto: Leonie Steinherr

Format
Projekt
Laufzeit
01.03.2025 - 29.02.2028
Partner
Deutscher Fachverband für Agroforstwirtschaft e.V., Walnusmeisterei Böllersen, Land für Morgen, Resilia, Sonnengut, Baumschule Kastanienkultur, Biohof Kepos
Förderer
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Projektbearbeiter
Rohstoff
Anwendungsbereich

Agroforstbasierte Wertschöpfung für eine regionale und zukunftsfähige Landwirtschaft (AgroWert-Regio)

Das Forschungsvorhaben AgroWert-Regio ist Teil der Initiative Land-Innovation-Lausitz und knüpft an die Ergebnisse des Projekts AgroBaLa an. Im Mittelpunkt steht der Aufbau und die Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten für Agroforstprodukte in der Lausitz. Um diese langfristig tragfähig und nachhaltig zu gestalten, wird gemeinsam mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, dem Spreewaldverein, dem Landwirtschaftsbetrieb Domin sowie dem Bäcker Wahn ein kooperativer Ansatz für die Vermarktung entwickelt und praktisch erprobt.

Zentrales Ziel von AgroWert-Regio ist es, ein gesellschaftlich getragenes Bewertungs- und Vermarktungskonzept für agroforstliche Produkte aus der Lausitz zu entwickeln. Dieses soll die vielfältigen Umweltleistungen von Agroforstsystemen – insbesondere ihren Beitrag zum Klimaschutz – sichtbar machen und honorieren. Gleichzeitig soll es die Zusammenarbeit der Akteurinnen und Akteure entlang der gesamten agroforstlichen Wertschöpfungskette stärken und dauerhaft verankern.

Durch die Erprobung dieses partizipativen Ansatzes, der unmittelbar an die bisherigen Erfolge beim Ausbau der Agroforstwirtschaft in der Lausitz anknüpft, entsteht ein regionales Demonstrationsnetzwerk, das auf agroforstlicher Kreislaufwirtschaft basiert. Es schafft Raum für Wissenstransfer, Austausch und Kooperation – und steigert so das Bewusstsein für die positiven Effekte von Agroforstsystemen bei Produzenten, Verarbeitern und Konsumenten gleichermaßen. Auf diese Weise trägt das Projekt zur weiteren Verbreitung dieser nachhaltigen Landnutzungsform in der Region bei.

Um belastbare und zukunftstaugliche Ergebnisse zu erzielen, gliedert sich AgroWert-Regio in vier aufeinander abgestimmte Arbeitspakete. Sie greifen inhaltlich ineinander und werden von den beteiligten Partnern jeweils entsprechend ihrer Expertise umgesetzt.

Format
Projekt
Laufzeit
01.02.2023 - 31.12.2025
Partner
Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde, Spreewaldverein, Bäcker Wahn, Landwirtschaftsbetrieb Domin, Deutscher Fachverband für Agroforstwirtschaft e.V. (DeFAF)
Förderer
Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt, wir - Wandel durch Innovation in der Region, LIL Land-Innovation-Lausitz
Projektbearbeiter
Rohstoff
Anwendungsbereich
Landwirtschaft

Gemeine Nachtkerze und Kleine Bibernelle für neue Wertschöpfungsketten in der Lausitz (InnoWert)

Um den Strukturwandel aktiv zu unterstützen und die biologische Vielfalt in der Lausitz zu fördern, sollen neue Wertschöpfungsketten auf Basis der Gemeinen Nachtkerze (Oenothera biennis) und der Kleinen Bibernelle (Pimpinella saxifraga) entstehen. Beide Arten bieten das Potenzial, importierte Produkte wie Anissamen, Nachtkerzenöl oder synthetische Stoffe zu ersetzen. Zudem verfügen sie über zahlreiche Eigenschaften, die sich positiv auf landwirtschaftliche Kulturen auswirken – etwa durch die Unterdrückung von Krankheitserregern oder die Förderung der Biodiversität.

Ein zentraler Fokus des Projekts liegt auf der Prüfung beider Pflanzenarten als natürliche Alternativen zu synthetischen Pflanzenschutzmitteln, da ihre Pflanzenteile eine ausgeprägte antimikrobielle Wirkung zeigen. Darüber hinaus tragen die tiefreichenden Wurzeln der Gemeinen Nachtkerze und der Kleinen Bibernelle zur Auflockerung selbst stark verdichteter Böden bei. Die Erforschung ihres Potenzials zur Verbesserung von Bodenstruktur und Bodengesundheit bildet daher einen weiteren wichtigen Bestandteil des Vorhabens.

Das Öl der Nachtkerze ist reich an mehrfach ungesättigten Omega-6-Fettsäuren und wird unter anderem in hochwertigen Kosmetikprodukten sowie zur Behandlung verschiedener Hauterkrankungen genutzt. Da diese Pflanzenart bislang nur wenig züchterisch bearbeitet wurde, sollen im Projekt InnoWert mehrere Genbankakzessionen der Nachtkerze auf ihre wertgebenden Inhaltsstoffe analysiert werden, um eine Grundlage für ihre Weiterentwicklung zur Nutzpflanze zu schaffen.

Foto: Katja Witzel (IGZ)

Format
Projekt
Laufzeit
01.10.2023 - 30.09.2025
Partner
Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) e.V., Forschungszentrum Jülich, Institut für Bio- und Geowissenschaften, IBG-2, Jülich; Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME, Schmallenberg; Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT, Oberhausen
Förderer
Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR)
Projektbearbeiter
Rohstoff
Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis), Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
Anwendungsbereich
Gartenbau & Landwirtschaft, Öle, Alternative zu synthetischen Pflanzenschutzmitteln, Bodenlockerung, Kosmetik, Behandlung von Hauterkrankungen

Biogene Aktivkohlen und Plattformchemikalien aus Restbiomassen zur Implementierung einer nachhaltigen zirkulären Bioökonomie (Bio4Act)

Die Nachwuchsgruppe Bio4Act verfolgt das Ziel, ungenutzte Restbiomassen – insbesondere aus der Landschaftspflege – mithilfe innovativer Technologien in hochwertige Aktivkohlen, Plattformchemikalien sowie Energieträger umzuwandeln. In vier Forschungsfeldern werden dafür neue Technologiekonzepte entwickelt und untersucht, um aus Restbiomassen wertvolle Sekundärrohstoffe zu gewinnen und diese anschließend in biogene Aktivkohlen zur Entfernung organischer Mikroschadstoffe aus kommunalem Abwasser, in polymerisierbare Plattformchemikalien oder in erneuerbare Energieträger zu überführen. Durch die Analyse der tatsächlichen Nachhaltigkeitspotenziale des Gesamtverfahrens können ökologisch sinnvolle Verwertungswege der Restbiomassen aufgezeigt werden.

Damit verfolgt die Nachwuchsgruppe nicht nur das Anliegen, fossile Rohstoffe durch biogene Alternativen zu ersetzen, sondern trägt zugleich zum Schutz wertvoller Ökosysteme bei, indem Restbiomassen gezielt und nachhaltig genutzt werden.

Format
Projekt
Laufzeit
01.08.2023 - 31.07.2027
Partner
Universität Kassel, Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB)
Förderer
Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR), Förderkennzeichen 031B1389
Projektbearbeiter
Rohstoff

Brandenburgs Luchgebiete klimaschonend bewahren – Initiierung einer moorerhaltenden Stauhaltung und Bewirtschaftung (BluMo)

Das Pilotprojekt BLuMo verfolgt das Ziel, die nasse Bewirtschaftung von Niedermoorflächen praktisch zu testen und Wege für eine langfristige, nachhaltige landwirtschaftliche Nutzung zu eröffnen. Dafür werden in enger Zusammenarbeit mit den Flächennutzenden insgesamt 750 Hektar Demonstrationsflächen im Rhinluch, in den Möllmer Seewiesen und im Randowbruch durch eine gezielte Anhebung der Wasserstände eingerichtet.

Gemeinsam mit den beteiligten Betrieben erprobt das Projekt verschiedene Methoden der nassen Bewirtschaftung sowie den Einsatz spezieller, angepasster Technik. Die Landwirtinnen und Landwirte werden dabei umfassend unterstützt – etwa bei Förderanträgen oder durch fachliche Beratung. Gleichzeitig wird das Projekt wissenschaftlich begleitet: Langzeitstudien zu Biodiversität und Treibhausgasemissionen untersuchen die ökologischen Auswirkungen der Maßnahmen. Da entwässerte Moore erhebliche Mengen an Treibhausgasen freisetzen, kann eine Wiedervernässung zur Wasserrückhaltung in der Landschaft beitragen, die Artenvielfalt fördern und den verbliebenen Torfboden schützen.

Ein weiterer zentraler Bestandteil von BLuMo ist die Suche nach praxisnahen Wertschöpfungsmöglichkeiten auf wiedervernässten Moorflächen. Dazu gehören unter anderem die Erprobung der Weidehaltung von Wasserbüffeln sowie die Nutzung der Biomasse aus Nasswiesen. Die Entwicklung tragfähiger Nutzungskonzepte gilt als entscheidender Faktor für den Erfolg des Projektes.

BLuMo steht für „Brandenburgs Luchgebiete klimaschonend bewahren – Initiierung einer moorerhaltenden Stauhaltung und Bewirtschaftung“. Es ist eines von vier bundesgeförderten Pilotvorhaben zum Schutz von Moorböden, unterstützt vom Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) im Zeitraum 2022 bis 2031. Federführend ist das Landesamt für Umwelt, die Umsetzung erfolgt gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB). Projektträgerin ist die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH. Das Vorhaben liefert wertvolle Erkenntnisse darüber, wie Wiedervernässung und nachhaltige Nutzung ehemals trockengelegter Moorflächen erfolgreich in der Praxis umgesetzt werden können.

Format
Projekt
Laufzeit
01.01.2022 - 31.12.2031
Partner
Landesamt für Umwelt Brandenburg (LfU), Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB)
Förderer
Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN)
Projektbearbeiter

Hopfen – vom Bierzusatz zum Bauteil (BioHOCOEX)

Nach der Hopfenernte verbleiben große Mengen an Hopfenreben ungenutzt auf den Feldern. Üblicherweise werden die Pflanzen nach der Ernte und der stationären Gewinnung der Dolden – dem wirtschaftlich relevanten Bestandteil – entweder unzerkleinert oder gehäckselt wieder auf die Flächen ausgebracht und damit dem unkontrollierten natürlichen Abbau überlassen. Dabei bergen die bis zu sechs Meter langen Reben ein bislang unerschlossenes Biomassepotenzial für die werkstoffliche Nutzung.

Im Projekt BioHOCOEX wird untersucht, wie sich diese Biomasse für Anwendungen in der Kunststoffindustrie erschließen lässt. Erstmalig soll hierfür eine durchgehende technologische Prozesskette für die stoffliche Nutzung von Hopfenpflanzen entwickelt werden, die sich perspektivisch in industrielle Abläufe integrieren lässt.

Zentrales Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer industrietauglichen Verarbeitungskette, mit der Hopfenreben zu Kunststoffcompounds für Spritzguss- und Extrusionsverfahren aufbereitet werden können. Das ATB Potsdam schafft dazu die verfahrenstechnische Basis, indem es eine alternative Bereitstellungskette auf Grundlage feucht konservierter Hopfenreben erforscht. Anschließend bereiten die TU Dresden und die TU Chemnitz die Fasern zu Compounds mit variierenden Füllgraden auf, verarbeiten diese in kunststofftechnischen Prozessen weiter und fertigen erste Demonstratoren.

Format
Projekt
Laufzeit
01.01.2024 - 28.02.2026
Partner
Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB), Technische Universität Chemnitz, Technische Universität Dresden
Förderer
Bundesministerium für Enrährung, Landwirtschaft und Heimat (BMELH)
Projektbearbeiter
Rohstoff
Anwendungsbereich
Kunststoffersatz

B4-Konferenz Biobasiertes Bauen

Am Freitag, 12. Dezember 2025, 9:00 – 17:30 Uhr, richtet das Forschungs- und Netzwerkprojekt B4 – Biobasiertes Bauen in Berlin-Brandenburg eine Fachkonferenz im Brandenburg Museum für Zukunft, Gegenwart und Geschichte, Am Neuen Markt 9, 14467 Potsdam, aus. Veranstalter sind Bauhaus Erde, die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) und das Natural Building Lab der TU Berlin; sie bringen Wissenschaft, Politik und Praxis entlang der gesamten Holz-Wertschöpfungskette zusammen, um Wege für eine kreislauforientierte, regionale Bauwirtschaft aufzuzeigen.

Die Konferenz rückt eine zukunftsfähige Wald- und Holzwirtschaft in Berlin-Brandenburg in den Mittelpunkt und zeigt, wie regionales Holz durch konsequente Kreislaufführung zum Klimaschutzhebel im Bausektor werden kann. Vorgestellt werden drei Leuchtturm-Forschungsprojekte, die von resilientem Waldbau über zirkuläre Planung bis hin zu Reallaboren für biobasierte Materialien reichen. In Workshops erarbeiten Teilnehmende anschließend konkrete Empfehlungen für den Wissenstransfer in Politik und Praxis, die langfristige Vernetzung von Forschung und Unternehmen sowie den Aufbau eines regionalen Wald-Holz-Bau-Clusters.

Format
Tagung
Veranstaltungsdatum
12.12.2025 | 09:00 - 12.12.2025 | 17:30
Veranstaltungsort
Am Neuen Markt 9
14467 Potsdam
Rohstoff
Anwendungsbereich
teilnehmen

Anbieter

B4
Straße des 17. Juni 152
c/o Natural Building Lab
10623 Berlin

Hanf-, Miscanthus- und Paludi-Baustoffe – Dämmsteine, Leichtbeton & Mörtel

Zweitägiger Praxis-Workshop „Hanf-, Miscanthus- und Paludi-Baustoffe – Dämmsteine, Leichtbeton & Mörtel“

20.–21. November 2025 · FIB Finsterwalde

Nachhaltiges Bauen beginnt bei den Materialien: Entdecken Sie in unserem Workshop, wie Hanf, Miscanthus, Schilf und weitere Paludi-Pflanzen zu leistungsfähigen Dämmsteinen, Leichtbeton-Estrichen und Putzen werden. Unter Leitung von Dr. Norbert Hoepfer (Hanfkalk-Manufaktur Zempow) wechseln sich kompakte Impulsvorträge mit viel Praxis im Versuchstechnikum und Seminarraum des FIB ab – vom Häckseln der Pflanzen über das Mischen verschiedener Bindemittel bis zum Live-Wandaufbau.

Programm-Highlights

  • Tag 1: Grundlagen & Materialaufbereitung • Herstellung von Dämmsteinen • Feuchtemessung & Sanierung • Praxisblock Leichtbeton-Estrich

  • Tag 2: Live-Wandaufbau mit Biomasse-Leichtbeton • Putze & Spachtel­massen • Vortrag „Einsatz von Agrarbeton“ • Auswertung der selbst gefertigten Muster

Gut zu wissen

  • Unkostenbeitrag: 30 € bar (Material & Verpflegung)

  • Bitte Arbeitskleidung sowie ggf. eigenes Pflanzenmaterial und Behältnisse für Proben mitbringen

  • Eine Liste mit Übernachtungs­möglichkeiten erhalten Sie nach Anmeldung

  • Anmeldefrist: 17. November 2025 · Plätze begrenzt · E-Mail: neuwerg@fib-ev.de

Tauchen Sie ein in die Welt nachwachsender Baustoffe, nehmen Sie selbst hergestellte Muster mit nach Hause und knüpfen Sie wertvolle Kontakte für zukünftige Bauprojekte – wir freuen uns auf Sie!

Format
Weiterbildung
Veranstaltungsdatum
20.11.2025 | 08:30 - 21.11.2025 | 16:00
Veranstaltungsort
Brauhausweg 2
03238 Finsterwalde
Kosten
30 €
Anwendungsbereich

Anbieter

Forschungsinstitut für Bergbaufolge­landschaften e.V.
Brauhausweg 2
03238 Finsterwalde
Werbeagentur Dresden Werbeagentur Dresdenbetreut von der |Feuerpanda GmbH |Design & Technik || www.feuerpanda.de