Thünen Working Papers Nr. 264 – Transformation der Holzwirtschaft zu einer zirkulären Bioökonomie
In einem Satz: Das Thünen Working Paper 264 analysiert mithilfe der World-Café-Methode sechs Fachworkshops zur Kreislauf- und Kaskadennutzung von Holz und zeigt, dass Holz trotz begrenzter Ressourcen unverzichtbar für eine klimafreundliche Bioökonomie bleibt, solange Politik, Wirtschaft und Bildung gemeinsam Voraussetzungen wie harmonisierte Normen, digitale Produktpässe und finanzielle Anreize schaffen.
Die Publikation zeichnet das Bild einer Holzwirtschaft, die sich schrittweise in eine zirkuläre Bioökonomie wandelt, wobei Holz trotz knapper werdender Ressourcen unverzichtbar bleibt. Grundlage der Studie sind sechs Wood-Café-Workshops, die am 12. November 2024 im Rahmen des Dialogformats „Holz im Kreislauf – Treiber für Innovation!“ stattfanden und ein breites Spektrum von Fachleuten aus Forst, Holzbau, Wissenschaft und Politik zusammenbrachten. Die Diskussionsbeiträge wurden nach der World-Café-Methode strukturiert und anschließend quantitativ wie qualitativ ausgewertet, um ein möglichst vollständiges Bild der Chancen und Hemmnisse zu erhalten. Die Teilnehmenden verstehen Kreislaufwirtschaft dabei als ganzheitlichen, lebenszyklusorientierten Ansatz, der schon beim Design ansetzt und konsequent auf geschlossene Stoffkreisläufe sowie die Kaskadennutzung von Holz abzielt. Als größte Potenziale nennen sie langfristige Kohlenstoffbindung, zusätzliche Wertschöpfung, höhere Resilienz und Innovationskraft. Dem stehen uneinheitliche Normen und Abfalldefinitionen, fehlende ökonomische Anreize sowie Wissens- und Akzeptanzdefizite gegenüber, die den Wandel derzeit bremsen. Das Paper empfiehlt daher harmonisierte Regelwerke, digitale Produkt- und Gebäudepässe, ein Bonus-Malus-System zur CO₂-Bepreisung, intensivere Forschung und eine stärkere Verankerung von Kreislaufdenken in Aus- und Weiterbildung. Insgesamt skizziert es einen praxisnahen Fahrplan, wie die stoffliche und kaskadische Nutzung von Holz zum Kernbaustein einer klimafreundlichen, biobasierten Wirtschaft werden kann.
