
Hinter dem sanften Rauschen des Schilfs verbirgt sich ein vielseitiger Rohstoff, der Mensch und Natur seit jahrhunderten gleichermaßen nährt und schützt


Erzeugung
Schilf, einer der ältesten natürlichen Baustoffe überhaupt, wächst unter anderem an flachen Ufern stehender Gewässer, langsamen Fließgewässern im Küstenbereich – und auch in Mooren und Sümpfen. Mit ihren bis über 4 m hohen Halmen eignen sich die Pflanzen ideal zur Produktion von energetisch wie stofflich verwertbarer Biomasse. Die Etablierung eines Schilfbestandes für gewerbliche Zwecke, zum Beispiel im Rahmen einer Bewirtschftung wiedervernässter Niedermoore, kann prinzipiell durch Pflanzung, Rhizomstecklinge oder Leghalme erfolgen. Neben einer guten Nährstoffversorgung ist ein permanenter Wasserstand in oder über Flur notwendig. Aufgrund der in Deutschland bestehenden gesetzlichen Rahmenbedingungen wird Schilf aktuell jedoch noch nicht als landwirtschaftliche Kultur angebaut.

Eigenschaften
Bei einer angestrebten stofflichen Verwertung wird das abgestorbene Schilfrohr maschinell im Winter nach dem ersten Frost geerntet. Die Schnitthöhe orientiert sich dabei an den jährlichen Wasserstandsschwankungen sowie der geplanten Verwertungsart. Nach der Mahd muss eine weitere Trocknung der Halme gewährleistet sein, um Fäulnis zu vermeiden. Schilf ist im Vergleich mit anderen Natrufasern wesentlich härter und verrottet aufgrund seines hohen Siliziumgehaltes unter Wassereinwirkung kaum bis gar nicht. Vor allem lange und kräftige Halme besitzen große Luftkammern und weisen dadurch besonders gute Dämmeigenschaften auf.
Anwendung
Wissen & Veranstaltungen
Wissen & Veranstaltungen
81 Ergebnisse
RootCamp Nutzhanf-Potenzialanalyse
Interaktive Moorprojekt-Karte der FNR
WetNetBB – Bewirtschaftung und Biomasseverwertung von nassen Niedermooren in Brandenburg
5. Landwirtschaft im Dialog-Hack- und Striegeltag
Kemlitz Am Gut 6
15936 Dahme/Mark
PaludiZentrale
19. Rostocker Biomasseforum
J.-v.-Liebig-Weg 8
18059 Rostock
Akteure
Akteure
11 Ergebnisse
Biolandhof Ohst
B4
Gemeinsam arbeiten wir in dem trans- und interdisziplinären Forschungsnetzwerk B4 an einer regionalen und klimagerechten Transformation des Bausektors in Berlin-Brandenburg.
Miscanthus GbR Töpfer
Wir sind ein kleines Familienunternehmen und bauen seit 2012 auf rund 8 ha Miscanthus an. Die Biomasse nutzen wir primär zum Heizen und verkaufen Miscanthus-Hackschnitzel an Kleintier- und Pferdezüchter und im Bereich Garten- und Landschaftsbau.
WIR!-Bündnis Land-Innovation-Lausitz
Das WIR!-Bündnis Land-Innovation-Lausitz (LIL) setzt sich für die Entwicklung der Lausitz hin zu einer Modellregion für die Anpassung der Landnutzung an den Klimawandel in Kobination mit einer nachhaltigen bioökonomischen Wertschöpfung ein.
Julius Kühn-Institut
Wir am JKI forschen an neuen, lokal verfügbaren Torfersatzstoffen, wie man den Pflanzenschutz an die neuen Substrate anpassen muss und untersuchen mikrobielle Eigenschaften. Daraus werden Handlungshilfen für die Gartenbaupraxis entwickelt.